Rezension

Die Zeugin sieht alles...

Melmoth - Sarah Perry

Melmoth
von Sarah Perry

Bewertet mit 3.5 Sternen

Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth - einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über die Erde zu wandeln. Helen findet immer neue Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern - und sie fühlt sich gleichzeitig verfolgt. Liegt die Antwort, ob es Melmoth wirklich gibt, in Helens eigener Vergangenheit?

 

Melmoth ist, außer das ein wunderschönes Buch ist, auch eine wunderschöne Sprache. Sarah Perry schreibt unglaublich schöne, lyrische Sätze. Dies verlangt dem Leser zwar etwas an Konzentration ab, hat mir aber sehr gut gefallen, da es mal ein anderes Leseerlebnis war.

Die Story, an sich, ist sehr interessant und mystisch. Einzelne Kapiteln sind Erzählungen aus der Vergangenheit von Menschen die Melmoth gesehen haben und bietet einen "historischen" Hintergrund für die Geschehnisse in Helen Franklin's Zeit. Dieser Teil hat mir immer besonders gut gefallen, da es für mich persönlich etwas interessanter als Helen's Story war.

Helen war für mich leider etwas gewöhnungsbedürftig. Sie wird als ein tragischer Charakter dargestellt, die eine geheimnisvolle Vergangenheit hat. Ich bin irgendwie nicht mit ihr und ihrer Geschichte warm geworden. Zwischendurch habe ich auch gedacht, dass sie in der falschen Zeit platziert ist, da sie für mich sehr wie Charaktere aus den Anfängen des 20. Jahrhundert wirkte und ich mich manchmal erinnern musste, dass die Geschichte in der jetzt-Zeit spielt.

Ich kann dieses Buch Lesern empfehlen, die gerne tragische Charaktere lesen und die auch gerne etwas mystischere Bücher lesen. Das schöne Cover hilft auf jeden Fall bei der Kaufentscheidung!