Rezension

dramatischer Cliffhanger

Take a Chance - Begehrt - Abbi Glines

Take a Chance - Begehrt
von Abbi Glines

*Meinung:*
Die Handlung spielt natürlich wieder in Rosemary Beach. Dieses Mal geht es aber um Harlow und Grant. Harlow zieht vorübergehend zu Nanette, da ihr Vater auf Tour geht und sie nicht allein in L.A. bleiben soll. Das sorgt natürlich für Stunk zwischen den Halbschwestern, da Nan (wie man schon aus den anderen Bänden der Reihe weiß) ein echtes Miststück ist. Damit ist auch schon eine Komponente der Geschichte genannt, die das ganze am Laufen hält. Dazu kommt das Harlow mit Grant zusammenkommt, der ja immer wieder mal was mit Nan am Laufen hatte. Dieser Konflikt macht den größten Teil der Handlung aus und wird wieder mit der gewohnten Art von teenyhafter, teils überzogener Dramatik (obwohl wir es hier mit New Adult zu tun haben) herüber gebracht. Auch das Verhalten der jungen Männer ist der Reihe treu und man hat es wieder mit Typen zu tun, die sich als Geschenk an die Frauen verstehen und gern auch wie Neandertaler aufführen sobald ein Anderer ihre Frauen ansieht. Das alles ist so typisch für die Reihe, wandert für mich aber immer auf einem sehr schmalen Grad zwischen Unterhaltung und Albernheit. Am Anfang des Buches war ich der Überzeugung, dass die Autorin es für mich etwas zu sehr zu letzterem abdriften lies und ich vielleicht zum ersten Mal eines ihrer Bücher nicht gut finden könnte. Ich muss ich noch einmal betonen, dass ich nicht zur direkten Zielgruppe gehöre und das Ganze doch aus einem anderen Blickwinkel und mit Abstand betrachte. Ich arbeite aber mit jungen Mädchen zusammen, die genau die Zielgruppe sind und weiß, dass sie einfach dahinschmelzen würden beim Lesen dieses Buches. Daher muss meine Kritik hier ebenfalls aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet werden. Ich denke einfach das man als Frau mit etwas mehr Lebenserfahrung, die Jungspunte und ihr überzogenes Selbstbewusstsein doch etwas belächelt. Der Zielgruppe (Mädchen zwischen 16-21 Jahren) kann ich das Buch bzw. die Reihe uneingeschränkt empfehlen. Ältere Semester sollten sich im Klaren sein, dass man hier doch seinen Kopf etwas abschalten muss, um es zu genießen.

 

Wo ich gerade bei Kritik bin, werde ich anführen warum das Buch einen Stern Anzug von mir bekommen hat. Die oben geäußerte Kritik die sehr jugendliche Theatralik betreffend, hat keine Auswirkung auf meine Bewertung des Buches, da ich der Meinung bin, dass es der Zielgruppe so gefallen wird. Was aber Abzug gibt ist wie schon in den Teilen davor der unverantwortliche Umgang mit Verhütung und vor allem das Propagandieren einer sehr fragwürdigen Verhütungsmethode. Das geht für mich gerade wenn ich mir die Zielgruppe ansehe einfach gar nicht und wenn man es für die Folgehandlung braucht, dass die Charaktere so unverantwortlich sind, dann bitte wenigstens mit einer kleinen Anmerkung, dass dies nicht sicher ist. Tja das sucht man hier leider vergebens. Was mich ebenfalls veranlasst hat Abzug zu geben, war das Verhalten von Harlows Vater. Das ist keine Kritik am Schreibstil oder an der Charakterentwicklung sondern meine ganz persönliche Abneigung zu dem wie sich der Charakter verhält, was er äußert und vor allem wie Harlow darauf reagiert. Das Mädchen hat mir nur leid getan und ich fand ihre Reaktion darauf wirklich unakzeptabel und emotional gestört. Wenn ein Vater seiner Tochter relativ aggressiv und deutlich sagt, dass sie froh sein kann wenn er ihr einen winzigen Platz in seinem Herzen einräumt und sie auf jeden Fall immer hinter einer anderen Person stehen wird und das Mädchen dann auch noch gerührt davon ist, dann kann ich das nicht nachvollziehen und das Mädel bräuchte dringend Hilfe. So nun aber genug zu meinen Kritikpunkten.

 

So sehr mich oben genannte Dinge auch immer wieder den Kopf schütteln lassen, so schafft es diese Autorin auf eine Art und Weise, die ich mir nicht erklären kann, dass ich das Buch am Ende liebe. Auch hier ging es mir wieder so. Das letzte Drittel war wieder so packend, dass ich es nicht zur Seite legen konnte und das Ende war mal wieder ein schrecklicher Cliffhanger. Die Spannung wurde durch einige große und kleine Geheimnisse und durch den Grant-Nan-Harlow Konflikt aufrecht erhalten . Außerdem gab es eine sehr große Überraschung in der Mitte des Buches mit der ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Der Schreibstil ist locker und leicht und dadurch liest sich das Buch weg wie nichts.

 

Die Liebesgeschichte ist süß, wenn man wie gesagt seinen Kopf abschalten kann. Grant ist wie alle Kerle in den Bücher von Abbi Glines sehr überzeugt von sich selbst und auch seinen Künsten im Bett. Überhaupt spielt sich natürlich wieder viel über die körperliche Ebene ab. Harlow entwickelt sich super schnell von der schüchternen Jungfrau zum heißen Sexvamp. Wer die Reihe bis hierher gelesen hat, weiß aber was einen erwartet. Die erotischen Szenen an sich sind bis auf den Verhütungspart immer recht gut geschrieben. Zumindest benutzt Grant im Gegensatz zu anderen Charakteren in der Reihe wenigstens meistens Kondome. Grundsätzlich passen die beiden gut zusammen und es gibt wieder jede Menge Neandertaler-Szenen, die junge Mädchen (und meistens auch ich) genießen können. Grant möchte seine Harlow sobald er sie einmal hat eben beschützten, wenn auch oft auf eher primitive Art.

 

Die Reihe sollte man schon der Reihe nach lesen, aber gerade dieses Buch könnte man auch getrennt lesen, da alle Personen noch einmal vorgestellt werden und kurz erklärt wird was mit ihnen in den anderen Bänden wichtiges passiert ist.

 

Das Ende war super dramatisch (auf positive Art und Weise) und hat einen bösen Cliffhanger. Ich kann es nun wieder kaum erwarten, dass der nächste Band herauskommt.

 

 

Grundidee 4/5

Schreibstil 4/5

Spannung 4,5/5

Emotionen 4/5

Charaktere 4/5

Liebesgeschichte 4,5/5

 

*Fazit:*

4 von 5 Sternen

Ein weiterer Band aus der Rosemary Beach Reihe, der im gewohnt gleichem Schema überzeugt. Für Teenies und junge Erwachsene durch seine etwas überspitzen Liebesbekundungen, männliche Besitzansprüche und Dramatik ideal zu lesen. Erwachsene Leser sollten erst einmal anlesen in wie weit sie sich darauf einlassen können und es genießen können. Ich schaffe es recht gut meinen Kopf beim Lesen abzuschalten und es zu genießen. Es gibt wieder mehrere kleine und große Dramen, die die Handlung am Laufen halten und den Leser fesseln. Das Ende war so packend, dass man Teil zwei nicht mehr abwarten kann.