Rezension

dritte Runde

Die Geschichte der getrennten Wege - Elena Ferrante

Die Geschichte der getrennten Wege
von Elena Ferrante

Bewertet mit 4 Sternen

Der Titel des dritten Bandes der Ferrante-Saga „Die Geschichte der getrennten Wege“ beschreibt bereits sehr gut, was der Leser zu erwarten hat. Natürlich sind wieder Elena und Lila die Akteurinnen, um die sich alles dreht. Wobei Elena meiner Meinung nach etwas mehr Raum und etwas mehr Gefühl eingeräumt bekommt. Beide Frauen suchen nach dem Platz im Leben.
Elena glaubte ihn in der Ehe und Mutterschaft gefunden, wollte schreiben und sich durch geschriebene Worte ausdrücken. Aber mehr und mehr erkennt sie, dass ihr Leben keine Freiheit bietet. Dass es ein goldener Käfig ist in dem ihr Mann gerne der Wärter wäre. Ein liebevoller Wärter aber einer, der sie klein halten und nicht in die Lüfte steigen lassen will.

Lila dagegen ringt mit dem Establishment, mit den Firmenchefs und den Bürokraten. Sie versucht ihre Revolution lauter und deutlicher.
Immer weiter führt die Frauen der Weg. Sie haben sich etwas aus den Augen verloren. Sie sind noch immer nicht am Ziel ihrer Wünsche. Die Geschichte geht weiter und weiter.

Ferrante schreibt intensiv und ausführlich. Ihr sind nicht nur die lieben der Protagonisten wichtig, sondern auch die Entwicklung der Gesellschaft um sie herum. Dadurch wird der Roman gehaltvoll aber auch manchmal etwas langatmig. Ich bin gespannt, ob die Freundinnen im nächsten Band wieder zueinander finden - und zu sich selbst.