Rezension

Ein fantastisches Buch, das Schmerzen bereitet

Ein wenig Leben - Hanya Yanagihara

Ein wenig Leben
von Hanya Yanagihara

Ich habe mir das Buch gekauft, nachdem ich von vielen Freunden gehört habe, wie toll es sein soll.

Was soll ich sagen? Sie hatten Recht. Eines der ersten Bücher, das mir regelrecht körperliche Schmerzen bereitet hat. Es geht um Liebe, Schmerz, Freundschaft und Selbstzerstörung. Im Fokus: die Lebengeschichte von 4 Freunden, die seit dem College miteinander verbunden sind. Die Charaktere von Wilhelm, Malcom, JB und Jude sind vollkommen unterschiedlich. Trotzdem sind sie wie durch ein unsichtbares Band verbunden.

Jude, die eigentliche Hauptfigur und Zentrum des Freundeskreises lebt in Extremen. Er ist zerfressen von Selbsthass und selbstzerstörerisch (teilweise sehr bildhaft beschrieben) andererseits unglaublich loyal und liebevoll. Er hat eine wirklich grauenhafte Kindheit hinter sich. Die Flashbacks, die Jude durchlebt waren für mich sehr schwer zu ertragen und ich musste zeitweise das Buch zur Seite legen. Dieses Buch war eine Achterbahn der Gefühle für mich. Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich war schockiert, ich war überrascht, ich war wütend (ziemlich oft) aber ich war auch ziemlich oft glücklich. Genau dieses Gefühlschaos macht dieses Buch so besonders für mich. Es war schwere Kost, keine Frage. Ich habe ziemlich lange gebraucht um es zu verdauen. Aber ich habe keine Sekunde bereut dieses Buch gelesen zu haben.

Eine absolute Leseempfehlung von mir!