Rezension

Ein gelungener Sommerroman

Die Geschichte von Kat und Easy -

Die Geschichte von Kat und Easy
von Susann Pásztor

Bewertet mit 3.5 Sternen

Knapp fünfzig Jahre sind vergangen, seit sich Kat und Easy nach dem Unfall des gemeinsamen Freundes aus den Augen verloren haben. Kat führt inzwischen einen beliebten Beratungsblog, den Easy zufällig entdeckte und sofort die ehemalige Freundin dahinter erkannte. Sie lädt Kat über Ostern in ihr Ferienhaus auf Kreta ein und eine Annäherung beginnt.

Einst war Kat diejenige, die nach außen immer cool wirkte und als Mächtige auftrat. Die naive Easy, Tochter aus wohlgeordneten Verhältnissen, eiferte Kats Vorstellungen von Freiheit nach. Doch nun wird die wahre Identität der beiden deutlich. In ihrem vierten Roman greift Susann Pasztor (*1957) die Themen Abschiednehmen und Verluste verkraften auf.

„Einen Verlust einfach anzunehmen, statt zu klagen, zu beschuldigen, ihn schönzureden oder mit mit Vermeidungsstrategien das Leben schwer zu machen, kann man trainieren“ (Seite 98) schreibt Kat in ihrem Blog. Ihre eigene Strategie jedoch ist Verdrängung, wie sich im Laufe des Buches erschließt. Zwar pflastert sie ihre Zeilen mit Weisheiten des Lebens, doch scheint sie selbst keinen Zugang dazu zu haben.

Die Autorin hat Geschehnisse von 1973 gut eingefangen und mit gelungenem Humor gewürzt. Sie macht die Auflösung der Geschichte spannend und erzählt ausführlich, wie es zu dem Unglück kam. Als Leser wechseln wie zwischen der Vergangenheit in Laustedt und der Gegenwart auf Kreta, wo sich ein gewisses Urlaubsfeeling breit macht.