Rezension

Ein Historischer Roman wie ich ihn mag

Der Gesang der Bienen - Ralf H. Dorweiler

Der Gesang der Bienen
von Ralf H. Dorweiler

In seinem neuen Historischen Roman „Der Gesang der Bienen“ erzählt Ralf H. Dorweiler die Geschichte des Zeidlers Seyfried.
Es ist das Jahr 1152, im Schwarzwald lebt Seyfried mit seiner Frau Elsbeth und seinen Kindern Anna, Jasper und Lise.
Seyfried ist Zeidler, das heißt, er erntet Honig und Wachs von wilden Bienenvölker.
Seine Frau Elsbeth ist die Tochter eines Apothekers und da sie schon in jungen Jahren ihrem Vater geholfen hat kennt sie sich mit Heilpflanzen und ihrer Wirkung gut aus.
So wird sie immer wieder um Hilfe gebeten. Ein fahrender Medicus hat ihr ein junges Mädchen übergeben das starke Blutungen hat. Es stellt sich heraus, dass Mädchen ist Fronika von Staufen, die Tochter des Burgherren von Gottfried von Staufen. Als das Mädchen stirbt wird Elsbeth zum Tode verurteilt. Die Begründung, weil Elsbeth ein Weib ist kann sie keine Heilerin sein, sie muss mit dem Teufel im Bunde stehen.
Auf Seyfrieds Einwand hin, dass Hildegard von Bingen auch eine Heilerin ist wird ihm eine Frist von 2 Wochen gewährt die Fürsprache von Hildegard einzuholen.
Seyfried macht sich auf den weiten Weg nach Bingen.

Die Handlung wechselt von Seyfried der auf dem Weg nach Bingen ist zu den Kindern die in der Burg festgehalten werden und zu Elsbeth die in einem finsteren Verlies eingesperrt ist.
Ich fand es schön, dass nicht nur der Weg nach Bingen und der Aufenthalt im Kloster von Seyfried beschrieben wurden sondern auch die Nöte von Elsbeth und den Kindern.

Besonders gut hat mir die Beschreibung vom Bau des Klosters gefallen. Man hat die Baustelle und das Gewusel förmlich vor seinem inneren Auge gesehen.
Auch die Person Hildegard von Bingen wurde in vielen Fasteten dargestellt. Einmal als unnahbare, ja fast herrliche Äbtissin und dann wieder als einfühlsame und milde Mutter und als hochintelligente Frau.

Ganz nebenbei konnte man auch noch einiges über das Zeidler Handwerk erfahren.
Am Ende des Buches ist ein Personenregister das ich sehr nützlich fand.
Die einzelnen Kapitel sind mit einer Überschrift versehen in der die Tage gezählt werden die Seyfried für die Rettung seiner Frau noch bleiben. Das fand ich sehr spannend, man spürte förmlich wie Seyfried die Zeit davon lief.

„Der Gesang der Bienen“ ist ein intensiver und lehrreicher Historischer Roman so wie ich ihn mag.