Rezension

unterhaltsam, spannend und auch informativ

Der Gesang der Bienen - Ralf H. Dorweiler

Der Gesang der Bienen
von Ralf H. Dorweiler

Bewertet mit 5 Sternen

Über das Buch:

Dieser historische Roman ist im Frühjahr 2019 erschienen und zählt fast 500 Seiten. Der Autor Ralf H. Dorweiler lebt im Südschwarzwald und arbeitet für eine regionale Tageszeitung.

Inhalt und Stil:

Das Buch handelt von Seyfried und seiner Familie. Seyfried ist Zeidler, er sammelt also grob gesagt Honig und Wachs von wilden Bienen und hält sich auch selbst Bienen. Er, seine Frau Elsbeth und ihre drei Kinder leben im Wald ein zufriedenes, wenn auch sehr einfaches Leben.

Elsbeth kennt sich gut mit Kräuterheilkunde aus - und eines Tages bringt ein Medicus eine schwer verwundete junge Frau bei ihnen vorbei. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und es kommt dazu, dass Seyfrieds Frau zum Tode verurteilt wird. Nun muss Seyfried alles daran setzen, das Leben seiner Frau zu retten. Seine Reise führt ihn zur Äbtissin Hildegard von Bingen - und er sieht sich mit zahlreichen schwierigen Hürden konfrontiert. Schließlich steht das Leben seiner gesamten Familie auf dem Spiel.

Die Geschichte um Seyfried den Zeidler ist in einige Kapitel eingeteilt, die jeweils mit einem interessanten / schönen Zitat (oft von Hildegard von Bingen) beginnen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge.

Der Schreibstil ist schön und ausgeglichen. Weder zu trocken, noch zu ausschweifend. Während des Voranschreitens des Plots erfährt man einiges über die Zeidlerei, den Alltag in Klöstern und Ritterburgen.

Meine Meinung:

Für mich war es ja das erste Buch des Autors, und ich werde nun bestimmt noch weitere Bücher von ihm lesen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, und auch die Thematik scheint oft zu meinen Interessen zu passen.

Die Charaktere in dem Buch waren bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen (ich hätte gerne noch mehr über das mittlere Kind des Zeidlers, Jasper, erfahren - so kam er mir manchmal als nötiges Anhängsel und 'Comic Relief' vor) allesamt gut abgerundet sowie glaubhaft. Der Antagonist war authentisch und nicht übertrieben oder zu lahm. Die Figuren hatten also meiner Wahrnehmung nach die erwünschte Tiefe.

Das Tempo der Geschichte war passend. Erst war es spannend, dann spannend und interessant und dann spannend und ereignisreich. Also dem Einführen der Figuren, der schwierigen Reise des Zeidlers und dann dem aufregendem Endakt entsprechend.

Also eine gute historische Geschichte die mir einige Stunden Lesevergnügen bereitet hat. Ich hatte viel Freude mit dem Buch und habe mit Seyfried, Elsbeth, Anna, Adelheyd und Hildegard (und Co.) gerne mitgefiebert.

Ich gebe 5 Sterne und eine Empfehlung.