Rezension

Der Zeidler und Hildegard von Bingen

Der Gesang der Bienen - Ralf H. Dorweiler

Der Gesang der Bienen
von Ralf H. Dorweiler

Bewertet mit 5 Sternen

ein sehr gelungener historischer Roman mit aktuellem Bezug.

"Anno Domini 1152: Als Zeidler streift Seyfried durch die Wälder und erntet Honig und Wachs von wilden Bienen. Sein beschauliches Leben findet ein jähes Ende, als seine Frau Elsbeth zum Tode verurteilt wird. Seyfried bleibt nur ein Ausweg: Er muss die Fürsprache der berühmten Hildegard von Bingen erlangen. Während Elsbeth im dunklen Verlies dem Tod entgegensieht, knüpft die Äbtissin ihre Hilfe an schier unerfüllbare Bedingungen, die Seyfried bis zum neu gekrönten König Friedrich I. führen ..." - soweit der Klappentext.

Ralf H. Dorweiler lebt seit seiner Geburt im Jahr 1973 in der Nähe des Rheins. Aufgewachsen ist er an der geheimnisumwitterten Loreley, zum Studium der Theater-, Film- und Fernsehrwissenschaft zog es ihn ins lebenslustige Köln. Mittlerweile lebt er im Südschwarzwald, wo er als Redakteur bei einer großen regionalen Tageszeitung arbeitet und Romane schreibt. Ralf H. Dorweiler ist mit einer Opernsängerin verheiratet und Vater eines Sohnes. (Quelle: Klappentext).

Das Cover ist passend zum Inhalt gestaltet. Es zeigt einen zeitgenössischen Zeidler bei der Arbeit, im Vordergrund die Bienenkörbe. Der Verlag hat es ähnlich wie die beiden vorherigen historischen Romane von Ralf H. Dorweiler gestaltet, ein schöner Wiedererkennungseffekt.

Es ist mein erster Roman dieses Autors, wird aber nicht mein letzter sein, denn die beiden bereits erschienenen Romane werde ich noch lesen. Außerdem hoffe ich auf weitere Romane.

Ralf H. Dorweiler schreibt einen flüssigen, gut lesbaren Stil, dem auch der Humor nicht fehlt. Sowohl die Protagonisten als auch ihr Alltag und die örtlichen Gegebenheiten sind lebendig beschrieben, so dass ich schnell ein Bild vor Augen hatte. Der Aufbau des Romans gefällt mir, die Handlungen sind nachvollziehbar, wenn auch an der einen oder anderen Stelle etwas unwahrscheinlich. Am Ende gibt es eine kluge Entscheidung der Hildegard von Bingen, die in diesem Roman eine wichtige Rolle spielt. Sie ist nicht die einzige historische Person in diesem Buch. Ein Personenverzeichnis am Ende des Buches weist die historisch belegten sowie die fiktiven Handelnden aus. In seinem als Dank und Anmerkungen bezeichneten Nachwort erläutert der Autor die Entstehungsgeschichte sowie die Recherche zu diesem wunderbaren historischen Roman.

Fazit: ein sehr gelungener historischer Roman mit aktuellem Bezug.