Rezension

Ein skurriler viktorianischer Krimi

Die Ewigkeit in einem Glas - Jess Kidd

Die Ewigkeit in einem Glas
von Jess Kidd

Bewertet mit 5 Sternen

Kleine Zusammenfassung

Bridie Divine ist eine Art Privatermittlerin im viktorianischen London die es diesmal mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun bekommt: ein kleines Mädchen, Tochter eines Adligen, wurde entführt. Im Laufe der Ermittlungen wird schnell klar, dass das Mädchen etwas Ungewöhnliches zu umgeben scheint. Viele Leute scheinen an ihrem Besitz interessiert zu sein- nur warum? Bald wird klar, dass auch die Vergangenheit von Bridie etwas mit der Entführung zu tun hat. Und wer ist der Geist,Ruby, den sie auf einem Friedhof kennenlernt und den nur Bridie sehen kann? Der unablässig beteuert sie schon lange zu kennen während er ihr völlig fremd zu sein scheint?

Eindruck

Die Story:

Großartig! Etwas vergleichbares habe ich noch nie gelesen. Jess Kidd erspinnt eine Geschichte die ihresgleichen sucht. Nach einer Leseprobe dachte ich, dass ich etwas zu lesen bekomme,dass mit der "Jackaby-Reihe" einher geht aber weit gefehlt. Trotz der doch großen Fantasyelemente ist es vor allen Dingen ein cleverer Krimi. Kidd gibt zwar einiges früh preis oder lässt einen Zusammenhänge erahnen aber lässt zu keinem Zeitpunkt die Katze zu früh aus dem Sack. So fiebert man nägelkauend mit den Figuren mit. Diese sind sehr gut ausgearbeitet und sympathisch,sogar der ein oder andere Bösewicht trotz ihrer teils unglaublich gemeinen Taten. Mein Favorit ist natürlich Ruby, der Geist. Ein stattlicher Boxer der dazu verdammt ist,in langen Unterhosen zu "spuken". Nun ja, wir Leserinnen verkraften dies sehr gut, ist er doch ein stattlicher Mann mit lebenden Tattoos die über seinen muskulösen Oberkörper verteilt sind. *schmacht* Aber auch Cora, das 2m große Dienstmädchen von Bridie hat mein Herz erobert. Bridie selbst ist eine Frau die eine schwere oder besser besondere Kindheit hinter sich hat und früh gelernt hat sich zu behaupten und ihre Frau zu stehen zu einer Zeit in der Frauen ja nun nicht gerade viel zu sagen hatten und oft nur hübsches Beiwerk des Mannes waren.

Schreibstil

Das gesamte Buch ist im Präsenz geschrieben. Ich habe jetzt schon oft in anderen Rezensionen diverser Bücher gelesen,dass dies viele als störend empfinden. Ich persönlich mag es sehr gerne. Ich habe das Gefühl dadurch näher an den Figuren zu sein, näher an ihren unmittelbaren Überlegungen und Handlungen. Jess Kidds Schreibstil ist ansonsten sehr detailliert, selten neigt sie sogar zu größeren Ausschweifungen. Dies ist zu verzeihen finde ich,da ihre Beschreibungen erreichen,dass wir gerade zu ins 19.Jahrhundert gebeamt werden. Ihre Art zu beschreiben lässt Bilder entstehen, Gerüche schnuppern,Geräusche hören. Und sie hat einen wunderbaren Humor der einen oft zum Schmunzeln bringt.

Fazit

Ein rundum gelungenes Buch für alle die Fantasy lieben. Für alle die das viktorianische Zeitalter lieben. Für alle die Krimis lieben. Für alle die ungewöhnliche Geschichten lieben und das Besondere suchen.

Ich hoffe sehr auf weitere Geschichten mit Bridie!