Rezension

Böses Märchen

Die Ewigkeit in einem Glas - Jess Kidd

Die Ewigkeit in einem Glas
von Jess Kidd

Bewertet mit 4 Sternen

London 1863. Die Privatermittlerin Bridie Devine bekommt den Auftrag, nach Christabel, der Tochter von Sir Edmund Berwick, zu suchen, die offenbar entführt wurde. Mit dem Geist des verstorbenen Boxers Ruby Doyle an ihrer Seite macht sich Bridie auf, um das Kind zu finden. Doch etwas ist seltsam an diesem Fall. Bevor Bridie sich versieht, ist sie in einem ziemlich bösen Märchen gelandet, in dem es um kuriose Wesen und fragwürdige Sammler geht. Kann sie Christabel retten?

Das Buch ist erst mal nicht leicht zu lesen. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich in die wirklich skurrile Geschichte einzulesen. Doch wie gewohnt gelingt es Jess Kidd, den Leser in dieses böse Märchen zu ziehen und so zu faszinieren, dass an Aufhören gar nicht mehr zu denken ist. Dabei sind die meisten Charaktere ziemlich schräg und machen es Bridie schwer, Einzelheiten über das verschwundene Kind und die möglichen Entführer herauszufinden.  Wenn man sich allerdings auf das Buch einlässt, wird man mit einer fantasievollen und sehr unterhaltenden Geschichte belohnt. Auch wenn man früh ahnt, welches Geheimnis es um Christabel gibt, bleibt es spannend.

Dazu kommt die sehr unterhaltende Geschichte um Bridie, ihr Hausmädchen Cora und natürlich den Geist von Ruby Doyle. Die drei brachten mich regelmäßig zum Lächeln. Neben der eigentlichen Geschichte erfährt man in Kapiteln aus der Vergangenheit Bridies Geschichte und erfährt ganz nebenbei noch eine Menge Einzelheiten aus dem Leben in London um 1860. Das fand ich sehr lesenswert.

Das kleine - und zugegeben etwas böse Märchen habe ich gerne gelesen. Ich mochte die skurrilen und oft sehr fantasievollen Charaktere, die Legenden über längst vergessene Fabelwesen und natürlich Bridie, deren Arbeit als Ermittlerin ich gerne in einem weiteren Fall folgen würde. Für mich ein besonderes und sehr unterhaltsames Buch, das ich gerne weiterempfehlen werde!