Rezension

Ein Wort kann alles ändern...

Das Geheimnis der Feentochter - Maria M. Lacroix

Das Geheimnis der Feentochter
von Maria M. Lacroix

Erster Satz
"Die Frau, die neben ihm im Sand lag, lachte leise, aufreizend."
 
Gestaltung
Das Cover ist in Lila-Tönen gehalten. Eine Frau, vermutlich Nessya, betrachtet sich über die Schulter hinweg selbst in einem älteren Spiegel. Wahrscheinlich soll dies ihre beiden Seiten darstellen. Die Fay und der Mensch in ihr. Durch die leuchtenden Schmetterlinge wirkt das ganze etwas mystischer. Der Titel in hellgrün bildet dazu einen sehr schönen Kontrast.
Insgesamt ein sehr schönes Cover, welches allerdings nicht auf einen Erotikroman hindeutet, sondern defintiv mehr die Fantasy-Seite hervorhebt.
Die Innengestaltung empfand ich leider als ziemlich lieblos. So wurden die Kapitel lediglich durchnummeriert und sonst auf jegliche Gestaltung verzichtet. Schade eigentlich.

Meine Meinung
"Das Geheimnis der Feentochter" ist ein typischer Fall von Ein-Wort-Im-Klappentext-überlesen-ändert-das-Genre. Denn ich hab statt erotisch-diabolisch, lediglich diabolisch gelesen. Böser Fehler.
Also ging ich natürlich ganz unbedarft ans Lesen, immerhin ließ das Cover ja auch auf nichts anderes als einen simplen Fantasyroman schließen.
Recht schnell war ich irritiert von der Sprache, die mir in Dialogen doch etwas zu gewollt umgangssprachlich und zu locker erschien. Aber ich las weiter und musste lachen. Denn das Wort Sexmagie tauchte vor meinen Augen auf. Zuerst dachte ich, ich hätte mich verlesen. Nein, wirklich Sexmagie. Es tut mir leid, aber ab dort konnte ich den Roman leider nicht mehr Ernst nehmen, zumal dieses Wort andauernd vorkam. Natürlich ist es ein Fantasy-Erotik-Roman, aber sollte man nicht gerade dort ein schöneres Wort dafür finden um Stimmung aufzubringen, anstatt den Leser zum Lachen zu bringen?
Der Schreibstil insgesamt war allerdings in Ordnung, nicht sonderlich herausstechend, aber es las sich sehr flüssig, man sollte sich, aber eben nicht an oben erwähnter sehr lockerer Sprache stören.
Einige Schwachstellen gab es leider in der Beschreibung des Settings, so dass ich mir manchmal nicht vorstellen konnte, wie es dort nun aussieht und dadurch auch die Stimmung der Szene darunter litt.
Nessya blieb mir als Hauptcharakter leider kaum in Erinnerung, da ihr Charakter leider zu sehr darauf ausgelegt ist, sich um ihr Bedürfnis Cathal aus dem Weg zu gehen zu kümmern, obwohl sie ihn attraktiv findet. Worin das endet, kann man sich ja denken.
Apropos Cathal. Er war mir ganz ehrlich die ganze Zeit über unsympathisch, so konnte ich auch Nessyas widerwilliges hingezogen sein zu ihm nicht verstehen. Die Nebencharaktere waren leider ebenfalls sehr blass gestaltet und daher kaum erinnerungswürdig.
 Ehrlich gesagt, bin ich der Meinung, dass die Grundidee durchaus Potenzial gehabt hätte, dann allerdings als reiner Fantasyroman, welcher das Thema Erotik nur dezent behandelt.

Zusammenfassend ist "Das Geheimnis der Feentochter" eine verschenkte gute Idee, welche zu sehr auf erzwungener Erotik basiert und daher dem Leser mit den falschen Wörtern eher ein Lachen auf die Lippen zaubert als alles andere. Prüde darf man defintiv nicht sein.