Rezension

Feen, die es in sich haben

Das Geheimnis der Feentochter - Maria M. Lacroix

Das Geheimnis der Feentochter
von Maria M. Lacroix

Äußeres Erscheinungsbild:
Ist das Cover nicht wunderschön? Ich glaube, dass wird mein Lieblingscover des Jahres. Die Farbspiele, die kleinen Schmetterlinge: das Cover ist einfach magisch und aufregend.
Und auch der Titel macht neugierig und macht schon recht bald ganz viel Sinn.

Eigene Meinung:
Für mich war klar, dass ich mich für diese Leserunde bewerben musste, da ich Irland liebe und meiner Zeit dort immer noch regelmäßig hinterher trauere. (Vielleicht ist es ein Zeichen, dass dieses Buch letztes Jahr gerade nach meine Rückkehr rauskam?)

Die Idee hat mich gleich beim Klappentext lesen umgehauen, denn ich liebe Feen und damit meine ich nicht die weichgewaschenen guten Feen, die klitzeklein sind und glitzern. Nein, ich meine die mythischen Feen, die blutrünstig sind und sich an den Menschen laben wie ihnen das passt. Umso erfreuter war ich über dieses Buch dass diese Welt mit unserer eigenen so gekonnt verschmelzen lässt.

Nessya stammt aus dem Reich der Fay hat aber nicht wirklich Faykräft. Sie hat sich endlich erst in ihrem neuen Leben eingelebt und schon holt sie ihre Vergangenheit, und wie! Die Spannung beginnt gleich am Anfang, mit einem Prolog der erst im Laufe der Geschichte Sinn macht und einer Handlung die flott voran geht.
Voller Magie, Erotik, Nervenkitzel und Wortwitz wird der Leser Stück für Stück in die Welt der Seelie und Unseelie entführt.

 Der Schreibstil entführt einen ohne großes Tratra direkt in die magische (und weniger magische) Welt von Nessya. Er ist spannend und fesselnd und die kleinen Beschreibungen von den Seelie und Unseelie haben mich gleich angesprochen. Zwischen den Kapiteln wird in der Erzählperspektive gewächselt. So erlebt man mal mehr aus der Sicht von Nessya und dann wieder aus Cathal.
Generell passt sich Frau Lacroix Schreibweise jeweils der Situation an: mal ist er blumig und dann wieder blutig.

 Ich mag die Ehrlichkeit hinter dem Roman, es wird sich nicht verstellt und sämtliche Gedanken werden von beiden Protas ausgesprochen.
Nessya war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist schlagkräftig und selbstbewusst. Zudem versteckt sie ihre Furcht gut und haut echt das ein oder andere raus. Besonders auch ihre Liebe zu ihren beiden Freundinnen fand ich toll. Sie sind echt ein Herz und eine Seele.
Es wird recht schnell deutlich, dass Cathal eine traurige und schwere Vergangenheit hat und nicht durch und durch böse ist. Ich mag es, wenn Charaktere vielschichtig sind. Cathal ist typisch: harte Schale, weicher Kerl. So mag ich das. Er hat ein unheimlich großes Ehrgefühl und handelt ziemlich ehrlich und gut. (Auch wenn er das natürlich auf seine blutige Art macht.)

Die Beziehung entwickelt sich gemählich und glaubhaft und mit der Zeit hatte ich echt Hornissen im Hinter, weil ich so sehr wollte, dass die zwei endlich mal ihre sexuellen Spannungen ausleben.
Ich fand es einfach toll wie er so gerne näher an sie ran wollte, aber sie es einfach nicht merkte, beziehungsweise in immer abblitzen ließ. Zu herrlich.

Ich fand das Ende sehr schön und in sich abgeschlossen. Leider fand ich den Showdown davor ein kleines bissten zu kurz geraten.
Natürlich hätte ich gerne noch ein paar mehr Infos zu der aktuellen Situation bekommen, aber alles Gute muss einmal enden.

Fazit:
Einer toller Reihenauftakt, der mich mit seiner vielschichtigen Mythologie der Feen wortwörtlich verzaubert hat. Starke Charaktere und eine erotische Stimmung haben diesen Roman perfekt abgerundet.
4,5/5