Rezension

Eine Fortsetzung, die an vielen Stellen schwächelt!

Every (deutsche Ausgabe) -

Every (deutsche Ausgabe)
von Dave Eggers

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch sowie der Film „The Circle“ aus dem Jahr 2017 galten für mich als einer der hauptsächlichen Gründe, weswegen ich mich mit dem Lesen beschäftigt habe. Schon damals hat der Autor Eggers mit dem Buch ein schreckenerregendes Szenario entwickelt, welches mir unter die Haut gegangen ist. Dass eine Fortsetzung zu „The Circle“ mit „Every“ erscheinen wird, war mir bis dato noch total unbekannt. Umso mehr freue ich mich auf diese Fortsetzung!
In „Every“ wird es mal wieder schräg. Nachdem der Circle in den USA für so viel Aufsehen gesorgt hat, fusioniert der erfolgreiche Social-Media-Anbieter mit dem erfolgreichsten Online-Versandhaus namens Every. Mitten im Geschehen befindet sich die Protagonistin Delaney, die bei Every als ehemalige Försterin nun eingestellt ist. Ihr Ziel bei der Firma: Every von innen aus zu zerstören. Zusammen mit einem Kollegen namens Wes erhofft sich Delaney mehr über die Firma herauszufinden. Aber macht es überhaupt Sinn so einen Aufwand zu betreiben? Was ist, wenn die Menschheit “diese“ Freiheit so leben möchte?
Eggers ist es meiner Meinung nach gelungen, an den Circle handlungstechnisch aber auch thematisch anzuknüpfen. So finde ich es gelungen, dass man sich auf ein sporadisches Wiedersehen mit Mae aus dem ersten Band freuen kann. Diesmal wird es aber vom Szenario komplexer. Der Circle und alles damit Verbundene hat sich extrem weiterentwickelt. Es waren teilweise Aspekte analysiert, die wir uns als Leser in unserer gegenwärtigen Zeit in keiner Weise vorstellen können. In Vergleich zu dem Circle hatte ich beim Lesen aber das Gefühl, dass trotz längerer Seitenzahl, die Geschichte nicht so tiefgründig ausgearbeitet worden ist. Besonders stark nahm ich dies bei der Charaktergestaltung war, da diese hier eher schwach ausfällt und man meiner Meinung nach Delaney und Co. eher oberflächlich kennenlernen darf. Hier hätte ich es mir gewünscht, dass hier der Autor einen größeren Zeitraum einplanen würde, um die Figuren besser kennenzulernen.
Handlungstechnisch fand ich die Geschichte grob gesagt: gut. Ich fand, dass obwohl es auch hier an Tiefe gefehlt hat, war die Geschichte und das damit verbundene Szenario einer zukünftigen Welt interessant. Hier finde ich aber, dass man ein Interesse an der Thematik beim Lesen mitbringen muss, da man sonst Gefahr aufläuft, dass man sich auf die Geschichte nicht einlassen kann und sich eventuell langweilen wird. Sonst kann ich noch zu dem Schreibstil sagen, dass dieser einfach und flüssig ist.
Fazit: Persönlich muss ich sagen, dass mir „Every“ im Vergleich zu „The Circle“ weniger gefallen hat. Mir fehlte es an Struktur sowie an Tiefe an manchen Stellen. Auch wenn die Story interessant ist, glaube ich, dass es an manchen Stellen doch zu viel des Guten ist. Ich bewerte das Buch mit 3 Sternen, Tendenz nach unten.