Rezension

teilweise etwas zäh, aber interessante Gedanken

Every (deutsche Ausgabe) -

Every (deutsche Ausgabe)
von Dave Eggers

Bewertet mit 3 Sternen

Delaney bemüht sich um einen Arbeitsplatz bei Every. Sie und ihr Freund Wes verurteilen die Politik der Firma, die sich unethisch verhält und die Menschen gängelt. Sie wollen den Konzern von innen heraus zerschlagen und werden hier sehr kreativ. Doch bald stellt sich für beide die Frage: macht es Sinn, was wir tun? Oder bringt die neue Technik ein besseres Leben für die Menschheit und die Umwelt?

Schon ein wildes Szenario, das Eggers hier entwirft. Mit guten Argumenten (Umweltschutz, CO2-Fußabdruck, weniger Unfälle…) verleitet er fast auch den Leser an seine Utopien zu glauben. Hier hat mir besonders seine Kreativität der Apps und deren Namen sehr imponiert.

Die Handlung hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen, ich hatte mir ein spannendes Buch erwartet, wo Delaney und Wes mit technischen Mitteln kämpfen und vielleicht sogar gejagt werden. Hier habe ich aber übersehen, dass das Buch als Roman verkauft wird und nicht als Thriller. Also meine Schuld. Spannung kommt zwischendurch aber dennoch auf. Anfangs allerdings fand ich das Buch leider etwas zäh.

Vor allem aber wagt der Autor einen Blick in die Zukunft und hält uns vor, wohin wir schliddern könnten, wenn wir so weitermachen wie bisher. Viele Dinge, die er in die Handlung einbaut sind ja auch schon Wirklichkeit und deshalb regt das Buch auch ein wenig zum Nachdenken an. Möchte ich die totale Überwachung, wenn dafür die Umwelt gerettet werden kann?

Fazit: ein etwas zäher Einstieg, das Buch steigert sich dann aber bis zu einem unerwarteten Ende.