Rezension

Emotional mit überraschendem Ende

Die Nacht schreibt uns neu
von Dani Atkins

Zum Inhalt

Die Geschichte beginnt mit dem Junggesellinenabschied von Emma. Emma wird ihren langjährigen Freund Richard heiraten. 
Mit ihren besten Freundinnen Amy und Caroline hat sie wunderschöne Stunden in einem Wellnesshotel verbracht. Der letzte Abend endet feuchtfröhlich. Caroline bleibt nüchtern, da sie die Fahrerin ist.
Gut gelaunt machen sie sich auf den Heimweg. Amy hat etwas zu tief ins Glas geblickt. Sie befreit sich von ihrem Sicherheitsgurt und hat das Gefühl, gleich Begegnung mit ihrem Mageninhalt zu machen. Es ist Nacht und Caroline muss beim Fahren gut aufpassen. Sie hält Ausschau nach einer Stelle, bei der sie stehen bleiben kann, damit Amy an die frische Luft kommt. Auf einmal steht ein Hirsch mitten auf der Straße. Caroline weicht aus und es passiert ein furchtbarer Unfall, bei dem Amy durch die Windschutzscheibe fliegt.
Caroline schafft es, sich aus dem Autowrack zu befreien. Emmas Füße sind eingeklemmt. Caroline macht sich auf die Suche nach Amy und Hilfe.
Im letzten Moment kann Emma noch gerettet werden. Jack heißt ihr Retter. Er hat sein eigenes Leben in Gefahr gebracht, um Emma aus dem nach Benzin stinkenden Auto zu befreien; und das keine Sekunde zu früh .....
Für Amy gibt es keine Rettung mehr.

Meine Meinung

Man versinkt sofort in der Geschichte. Drama und Spannung lassen einen durch die ersten Kapitel fliegen. 
Emma ist sich nach dem Unfall nicht mehr sicher, ob sie Richard heiraten will. Jack geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch, ist man nicht immer mit seinem Retter emotional verbunden? Kann man diese Bindung wirklich Liebe nennen? Aufgrund Amys Tod wird die Hochzeit erstmal verschoben.
Emma lebt normalerweise in der Großstadt und hat einen tollen Beruf. Von Richard war sie ein paar Jahre getrennt. Ihre Mutter erkrankt an Alzheimer und Emma kehrt in ihr Elternhaus zurück. Die Liebe zu Richard entflammt neu. Sie nimmt seinen Heiratsantrag an.
Amy lebt nicht mehr und die letzten Worte, die sie an Emma gerichtet hatte, gewinnen an Bedeutung. 
Emma erfährt etwas, dass sie an der Liebe von Richard zweifeln lässt. 
Emma steckt in einem Zwiespalt. Ihr Andenken an die verstorbene Freundin ist beschmutzt. Was sie erfahren hat, lässt sie nicht mehr richtig trauern. 
Das fand ich sehr schade. Durch ein Ereignis in der Vergangenheit ist der Fokus nun ein anderer. Die Trauer kann nicht richtig ausgelebt werden.
Emmas Verhalten entspricht nicht immer das einer 27 jährigen. Manchmal kam sie mir wie ein Teenie vor.
Richard verhält sich Emma gegenüber stets liebevoll. Den Fehler, den er begangen hatte, bereut er aufrichtig.
Caroline ist eine sehr treue Freundin, die nach Vorwürfen von Emma, psychisch zusammenbricht. Eine Szene an Amys Grab beschert Gänsehaut. 
Der amerikanische Krimiautor Jack, hat Geheimnisse. Er bringt Emma nicht mehr aus seinem Kopf. 

Bei Jack war ich hin und her gerissen. Einerseits fand ich ihn toll- anderseits kam er mir stellenweise wie ein Stalker vor. Diese Meinung konnte ich aber im Lauf der Geschichte ändern.
Richard fand ich ziemlich intrigant. Er hätte normalerweise Emma einen Brief zukommen lassen müssen. Zu seinen Fehlern stand er nicht. Erst nachdem er keinen Ausweg mehr sah, suchte er das Gespräch mit Emma. Anderseits versuchte er seine Fehler wieder gut zu machen. 

Besonders berührend fand ich Emmas Eltern. Ihr Vater kümmerte sich liebevoll um seine dementkranke Frau. Ein Heim wäre für ihn niemals in Frage gekommen. 

Fazit

Ich war sehr gespannt, wie Emmas Entscheidung ausfallen würde. Es gab immer wieder mal ein Kapitel, welches vom Ende der Geschichte erzählte. Das trug sehr zur Spannung bei. 
Emma brachte mich oft zum Schmunzeln. Ihre Tollpatschigkeit rührte vor allem Jack.

Ein Cottage in Trentwell und der wunderschöne Ausblick auf eine kleine Bucht, bieten einen idealen Hintergrund, um sein Herz zu verlieren.

Trauer, Humor und sehr viel Gefühl, machen diese Geschichte zu etwas ganz Besonderen. 
Die Autorin geht sensibel auf das Thema Alzheimer ein.
Man wird Zeuge, wie eine vorenthaltene Wahrheit angemessene Trauer verhindert. 
Bei "Die Achse meiner Welt" konnte mich die Autorin mit einem überraschenden Ende überzeugen. Das ist ihr auch bei diesem Buch gelungen. Aufklärung findet wirklich erst ganz zum Schluss statt. 

Ob mir das Ende gefallen hat? Ja und nein. Es handelt vom normalen Leben. Mal ganz ehrlich .... ist es nicht immer das ganz normale Leben, welches uns zum Weinen bringt?

Danke Dani Aktins