Rezension

Es hat mich tief berührt...

Der Zug der Waisen - Christina Baker Kline

Der Zug der Waisen
von Christina Baker Kline

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Zug der Waisen" ist eines dieser Bücher, die man mit Kloß im Hals liest, bei dem einem ab und an die Tränen herunter kullern und das einen nicht so schnell wieder los lässt. Es ist ein sehr berührendes Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Frauen, die mehr verbindet, als es zunächst scheint.

Und es ist ein Roman, der sich mit einem Kapitel der amerikanischen Geschichte befasst, das etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Geschichte handelt im Kern von den Waisenzügen, die zwischen 1854 und 1929 verwaiste, verlassene und heimatlose Kinder von den Städten an der Ostküste in den Mittleren Westen brachten, wo sie adoptiert werden sollten. Oft ereilte sie unter dem Deckmantel der Adoption eher eine Art Sklaverei. Ein langes und ereignisreiches Leben ist gelungen zwischen zwei Buchdeckeln eingefangen worden.

Der Schreibstil lädt dazu ein, dieses Buch in einem Rutsch durchzulesen. Man merkt dem Roman, auch ohne das Nachwort mit weiteren Informationen, an, dass dem Schreiben eine ausführliche Recherche vorangegangen ist. Es fällt einem leicht sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Die Geschichten der beiden Protagonisten sind gut miteinander verwoben. Ein spannender und fesselnder Roman, der die Vergangenheit und die Gegenwart gekonnt miteinander verbindet.

Spannend, fesselnd, berührend und auf jeden Fall mein Jahreshighlight!