Es kann nicht alles ein Knaller sein von King
Bewertet mit 2.5 Sternen
Vor über 20 Jahren habe ich eine ähnliche Geschichte von Stephen King gelesen, die er unter seinem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht hat. Sie heißt "Der Fluch", und auch hier wird ein übergewichtiger Mann immer dünner. Allerdings weiß dieser Billy bald, wieso das geschieht. Scott hingegen wird - genau wie der Leser - völlig im Dunkeln über das warum weshalb wieso gelassen. Vielleicht war es das, was mir die Freude am Lesen nahm: der komplette Wegfall von jeglicher Spannung. Denn nicht genug damit, dass er nicht versucht die Ursache heraus zu finden, er unternimmt auch keinerlei Versuche den Gewichtsverlust aufzuhalten (ok, einen unternimmt er schon: übermäßig viel essen. Allerdings merkt er da ja schon frühzeitig, dass das nichts bringt). Ich wüsste zwar auch nicht, was ich konkret an Scotts Stelle getan hätte. Ich wäre wohl genauso hilflos gewesen. Aber dann wird daraus für mich eben auch keine unbedingt lesenswerte Geschichte, selbst wenn der Autor Stephen King heißt. Denn erzählt wird stattdessen von einem lesbischen Paar in der Nachbarschaft, und von einer Lauf-Wette. Alles keine in sich schlüssigen Details. Oder gibt es da eine bestimmte Symbolik, die ich einfach nicht sehe?
Den Titel finde ich 'komisch', um es mal nett auszudrücken. Im englischen Original macht "Elevation" ja durchaus Sinn im Hinblick auf den Plot. Hier ist das 'runners hight' gemeint, dass man nach einem längeren Lauf im Endspurt verspüren kann. Und weist auch noch auf einen anderen bedeutsamen Moment am Ende der Geschichte hin, den ich hier aber nicht verraten will. Auf deutsch hört sich das ganze jedoch hölzern und gestelzt an.
Ich hätte ja eigentlich 3 Sterne vergeben können. Allerdings habe ich die einst auch für "Der Fluch" vergeben, und das hat mir wesentlich besser gefallen als "Die Erhebung", und ist mir in seinen Grundzügen selbst nach so langer Zeit auch immer noch in Erinnerung. Das passiert mir bei der Fülle von Büchern, die ich lese, nicht so häufig. Vielleicht müsste ich auch "Der Fluch" einfach besser bewerten. Doch wenn ich mal den Namen Stephen King ausklammere, dann kann ich gemessen an dem Lesegenuss, den ich hatte, eigentlich nur 2,5 Sterne vergeben. I'm very sorry! Mr. King, I'm sure this was only a slip-up (on your part as well as mine). I'm just probably not a short-story kinda girl (but will continue buying your extraordinary lengthy novels, I promise!).