Rezension

Es war in Ordnung, aber ich hatte mehr erwartet

Das Labyrinth ist ohne Gnade - Rainer Wekwerth

Das Labyrinth ist ohne Gnade
von Rainer Wekwerth

Mit eigenen Worten
Achtung Spoilergefahr! Dritter Teil einer Reihe.
Nur noch 3 von ihnen sind übrig geblieben. Sie müssen kämpfen bis zum Letzten, damit das Labyrinth besiegt wird und einer von ihnen wieder in das wahre Leben zurückkehren darf. Doch was erwartet denjenigen dort? Findet es heraus!

Wirkung
Ich glaube, ich finde den dritten Teil am schönsten. Lila und grün sind einfach super tolle Farben und das Buch ist wieder so toll mit glänzenden Flächen gestaltet. Super. Auch den Titel mag ich wieder gerne, vor allem weil er auch im Buch vorkommt. Alle Bücher nebeneinander sehen schon verdammt cool aus.

Positives
Ich habe so angefangen dieses Buch zu lesen und habe immer wieder gedacht: "Das weiß ich doch schon. Woher weiß ich das denn?" Der Einstieg ist mir also sehr leicht gefallen, weil ich den Prolog des Buches schon kannte. Der Prolog von "Das Labyrinth ist ohne Gnade" ist nämlich der Epilog von "Das Labyrinth jagt dich". Einerseits eine ziemlich gute Idee, es erinnerte mich ein wenig an das Format "Was bisher geschah" von Fernsehserien. Ich finde sowas sollte man generell bei Bücherreihen einführen. Andererseits hats mich erst ziemlich verwirrt, weil ich genau wusste, dass ich das schon kenne, aber nicht woher. Der Schreibstil konnte mich genauso wie bei den beiden Vorgängern vollkommen von sich überzeugen. Rainer Wekwerth schreibt flüssig schnell und spannend. Besonders gut finde ich, dass ich mir die Orte so gut vorstellen kann, meiner Meinung ist das sehr wichtig im Bezug auf das Labyrinth. Teilweise haben mir die Orte sogar echt Angst gemacht. Ich fand in diesem Teil die erste Welten wieder richtig gut, auch im Hinblick auf die spätere Auflösung, leider war die letzte Welt aber recht unkreativ - zumindest für mich. Es war schön alte Bekannte wieder zutreffen und sie weiterhin auf ihrer Reise durch das Labyrinth zu begleiten. Ich konnte mich wieder gut in die Drei hinversetzen, auch wenn ich von den Verbliebenen Jeb am besten fand. Es war sehr interessant wieder etwas mehr über den Hintergrund der Protagonisten zu erfahren. Vor allem Jenna hat mein Herz berühren können.

Negatives
Die erste Welt hat mir, wie ich schon erwähnt habe, sehr gut gefallen. Ich fand die Idee toll, vor allem weil sie auch für mich so angsteinflößend war. Eine Vorstellung die ich wirklich lieber nicht haben will. Leider fand ich jedoch einige Aspekte in dieser ersten Welt ein wenig sehr verwirrend. Hatten sie Halluzinationen und wenn ja warum hatten sie Halluzinationen? Die letzte Welt war für mich sehr einfallslos, weil ich auch später keinen Sinn in der Wahl dieser Welt gesehen habe, alle anderen hatten einen Hintergrund. Im Allgemeinen ging mir das Ganze aber mal wieder viel zu langsam voran. Es hätte mehr Tempo haben können. Ich weiß nicht genau was ich von dem Ende halten soll. Die Auflösung des Ganzen war meiner Meinung nach okay, aber mehr auch nicht. Es war für mich noch irgendwie logisch nachvollziehbar, auch im Bezug auf Aspekte, die im Labyrinth passiert sind. Nur das finale Ende des Buches hat mich wirklich enttäuscht. Es bleiben mir viel zu viele Fragen offen und ich wurde unbefriedigt zurückgelassen.

Zitat
Er ging in die Knie. Erst jetzt entdeckte er, dass zwischen all dem Staub unzählige dieser Steine in allen möglichen Formen lagen. Alle waren sie klein, kaum daumennagelgroß und von einer Konsistenz, die ihn an gebackenes Mehl erinnerte. Erneut zerrieb er einen kleinen Stein. Dann roch er an seinen Fingern. Er kannte diesen Geruch. (...) Das waren keine Steine. Das war Knochenstaub.

Bewertung
Note 3 {befriedigend}
Nun alles in allem bekommt der letzte Teil von mir eine drei und die Reihe ebenfalls. Ich fand es nett sie zu lesen, aber es hat mich sehr gestört, dass alles immer so langsam voran ging. Die Charaktere und die Auswahl dieser war gut und hat die Geschichte interessant gemacht, genauso wie die Wahl der Welten, durch die sich die Charaktere durchkämpfen mussten. Die Auflösung war okay, aber das Ende hat mich wirklich nicht befriedigt zurück gelassen. Dafür sind für mich einfach zu viele Aspekte offen geblieben. Das fand ich echt schade.
Ich würde diese Reihe Lesern empfehlen, die sich nicht an fehlendem Tempo oder offenen Fragen am Ende stören, denn wenn man davon absieht, war das eine ziemlich gute Reihe