Rezension

Etwas schwächer als ihre anderen Werke

Vermisst - Der Fall Anna -

Vermisst - Der Fall Anna
von Christine Brand

Bewertet mit 3 Sternen

Darios Mutter ist an seinem fünften Geburtstag spurlos verschwunden. Doch an seinem Geburtstag erhält er immer eine Karte, auf der "Mama hat dich lieb" steht. Als die Ermittlerin Malou zufälligerweise genau an Darios Geburtstag mit ihm ein Date hat, fesselt sie seine Geschichte und sie möchte herausfinden, was mit seiner Mutter damals geschehen ist. Ihre Recherche zeigt aber, dass Dario nicht das einzige Kind ist, dessen Mutter an seinem fünften Geburtstag als vermisst gemeldet wurde. Da das Ganze zum Himmel stinkt, aber Sandro die Kapazitäten für diesen Cold case nicht hat, stürzt sich Malou auf eigene Faust in diesen Fall und rechnet nicht damit, wie gefährlich es für sie werden wird.

Christine Brand hat einen besonders leichten Schreibstil, dem sie auch hier treu geblieben ist. Das Buch liest sich erstaunlich schnell und die Idee an sich ist spannend. Auch wenn ich es meistens sehr schätze, aus mehreren Perspektiven den Geschehnissen folgen zu können, hätte ich es in diesem Fall nicht unbedingt gebraucht. Und das aus einem einfachen Grund - ich fand Dario als Charakter unfassbar anstrengend. Und hier kommen wir zu meinem größten Kritikpunkt - Dario. Ich könnte diese Person im wahren Leben niemals ertragen. Er hat mir oft den Lesespaß etwas verdorben und ich musste mich oft dazu zwingen, mehr zu lesen. Der Fall um das Verschwinden von Anna war spannend - keine Frage. Aber Darios Persönlichkeit, seine Gedanken, seine übertriebenen Gefühle, einfach seine Art haben mich unfassbar gestört und ich konnte wirklich nicht nachvollziehen, wie Malou Sympathie dieser Person gegenüber empfinden kann. 

Das Ende hat mir ganz gut gefallen, allerdings fand ich, dass dem Täter viel zu wenig Möglichkeit gegeben wurde, sich zu seiner Tat zu äußern. Alles wurde zu schnell "aufgeklärt". Ich hätte mir gewünscht, dass man an der einen oder anderen Stelle die Handlung lieber etwas gekürzt hätte, um das Ende etwas mehr in den Fokus zu setzen. An sich war es aber ein spannender Auftakt dieser neuen Reihe.