Rezension

Exotisches und große Gefühle

Die Mitternachtsrose - Lucinda Riley

Die Mitternachtsrose
von Lucinda Riley

Zwei Handlungsstränge in zwei Zeitebenen mit zwei weiblichen Hauptfiguren aus zwei verschiedenen Kulturen bestimmen das Geschehen in Lucinda Rileys neuem Roman „Die Mitternachtsrose“. Wie bereits in „Das Orchideenhaus“, dem Überraschungserfolg der irischen Autorin, wird auch hier eine tragische Liebesgeschichte, die vor vielen Jahrzehnten ihren Anfang nimmt mit einem Familiengeheimnis verknüpft, dessen Auswirkungen bis weit in die Gegenwart hineinreichen.

Eine indische Geburtstagsfeier, bei der die Jubilarin Anahita ihr Leben an sich vorbeiziehen sieht, endet damit, dass diese ihrem Urenkel Ari Malik persönliche Aufzeichnungen mit der Bitte überreicht, diese erst nach ihrem Ableben zu lesen und ihr Vermächtnis zu erfüllen. Was dieser allerdings nicht ahnt - seine Reise wird ihn zehn Jahre später ins weit entfernte England führen. Und dort kreuzen sich seine Wege mit denen von Rebecca Bradley…

Besagte Rebecca ist eine junge amerikanische Schauspielerin, die zu Dreharbeiten nach England beordert wird. In ihrem Privatleben geht es derzeit drunter und drüber, und so kommt ihr der Ausflug nach Europa gerade recht. Am Drehort, dem Landsitz der Familie Astbury, angekommen stellt sie mit Verwunderung fest, dass die Ähnlichkeit zwischen ihr und Lady Violet, der Großmutter des Hausherrn, frappierend ist, was natürlich ihre Neugier weckt. Zuerst allein, später mit dem in der Zwischenzeit eingetroffenen Ari Malik, beschäftigt sie sich mit der Geschichte des Herrenhauses und seiner Bewohner und fördert Erstaunliches zutage.

Indien und England - in und zwischen diesen beiden Kulturen bewegen sich die beiden Protagonistinnen, die abwechselnd zu Wort kommen und ihre Geschichte erzählen.  Natürlich ist es nicht verwunderlich, dass Anahitas Schilderungen um ein Vielfaches schillernder und interessanter als die von Rebecca sind. Exotische Länder, große Gefühle und jede Menge Drama – in „Die Mitternachtsrose“ ist alles vorhanden, was die weibliche Leserschaft von einem unterhaltsamen Schmöker erwartet.