Rezension

Fehlt etwas der rote Faden

The Ruby Circle (1). All unsere Geheimnisse -

The Ruby Circle (1). All unsere Geheimnisse
von Jana Hoch

Bewertet mit 4 Sternen

Um vor dem Rummel in ihrem Leben zu flüchten, nutzt Louisa das unverhofft erhaltene Stipendium und besucht nun die Highclare Academy, eine elitäre Einrichtung, die von der Welt draußen ziemlich abgeschottet ist. Genau das, was Louisa braucht, nachdem sie wegen einer Aussage in der Öffentlichkeit als Lügnerin abgestempelt wurde. Nun gehört sie zum Ruby Circle der Highclare und lebt wie in einem 5-Sterne-Hotel. Auch ihr Hobby als Springreiterin kann sie hier weiterführen. So lernt sie auch den ruhigen, unnahbaren Theo kennen, dessen Umgang mit den Tieren sie tief beeindruckt. Doch er und auch alle anderen Mitglieder des Ruby Circle scheinen Geheimnisse zu haben. Und ein Unbekannter scheint sie alle zu kennen, auch das von Theo. Die nichtsahnende Louisa zieht er jedoch immer mehr in seinen Bann. Wird er Louisas Herz brechen?

Was für ein wunderschönes Buch, selbst ohne farbigen Buchschnitt ist das Cover ein echter Hingucker. Mit Farbschnitt sowieso. Zudem mochte ich das Dunkle und die Geheimnisse, die in der Inhaltsbeschreibung angedeutet werden. Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend und auch etwas strange. Die Highclare Academy ist ein Luxuscollege vom Feinsten. Hier studieren die Reichen, Schönen und Einflussreichen und Louisa passt erstmal so gar nicht zu ihnen. Nur langsam erfährt man ihre Beweggründe sich für ein Stipendium bei dieser Academy zu bemühen. Die Beschreibung der Schule ist wirklich gelungen, aber man fragt sich schon, warum sie ausgerechnet Louisa aufnehmen. Sehr gut hineinversetzen kann man sich in die Leute dort nicht. Louisa sieht sich auch Anfeindungen gegenüber. Sehr lange geht es dann um den Konflikt, der sie an die Highclare gebracht hat. Vor allem zwei Jungs tauchen dabei immer wieder auf, die beide nicht sehr vertrauenerweckend sind. Atlas und Theo. Man spürt die Anfeindungen zwischen beiden. Wegen seinem Umgang mit Pferden imponiert Theo Louisa jedoch mehr, ist aber sehr verschlossen. Dennoch knistert es irgendwie.

Spannend ist das Geheimnis, das hinter dem Konflikt zwischen Theo und Atlas liegt. Nachdem das Motiv für Louisas Anwesenheit klar und einigermaßen gelöst ist, tun sich weitere auf. Manche werden eher nebenbei erzählt, ein anderes immer wieder nebenbei in Form von geheimnisvollen Botschaften angedeutet. Die Botschaften führen zu einer Art kleinem Showdown, der für mich ein bisschen aus dem Nichts kam und relativ spät, so dass klar war, dass er in diesem Band nicht mehr näher erklärt werden kann. Allerdings sorgt er bei mir dafür, dass ich die Handlungen einiger Charaktere wieder hinterfrage, obwohl man gerade etwas Vertrauen zu ihnen gefasst hat. 

Lesen lässt sich das Buch sehr angenehm und flott. Die Geschichte fesselt mich als Leserin auch, allerdings sind die Schule und vor allem die Studenten doch recht verwöhnt und versnobt, was manchmal etwas nervt. Auch sind es mir ein bisschen zu viel Themen, die hier hintereinander irgendwie auch etwas zusammenhanglos aneinandergereiht werden. Das, was anscheinend das Hauptthema ist, wird viel  zu spät angesprochen und dann natürlich nur noch dürftig bis gar nicht aufgedeckt, so dass man den zweiten Band auf jeden Fall lesen muss, wenn man annähernd die Zusammenhänge dazu erfahren möchte. Dazu zählt das Geheimnis hinter den Botschaften und auch Theos noch gar nicht konkretes Problem. Im Prinzip ist man am Ende nicht viel schlauer wie am Anfang, das war dann doch etwas frustrierend. Ein bisschen weniger von allem, aber vom eigentlichen etwas mehr, wäre hier gut gewesen. Insgesamt gibt es 4 Sterne, vor allem für das Knistern und das gute Maß an Spannung.