Rezension

Fesselnder Politthriller

Die Akte Rosenrot - Astrid Korten

Die Akte Rosenrot
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Inspiriert von dem Mordanschlag auf Sergei und Julia Skripal 2018 mit dem Gift Nowitschok in dem Wladimir Putin persönlich involviert war, hat Astrid Korten einen fesselnden und beunruhigenden Politthriller geschrieben, der unter die Haut geht.

Im Zentrum steht der brillante Profiler Ibsen Bach, der aber nach einem schweren Unfall vor 5 Jahren, bei dem er nicht nur seine Frau  Lara verloren hat, sondern auch selbst starke körperliche Schäden und einen Gedächnisverlust erlitten hat, vom aktiven Polizeidienst Abschied nehmen musste. Als bei einem grausamen Mord in Moskau eine an Ibsen gerichtete Postkarte auftaucht, bei der auch noch auf frühere ungelöste Mordfälle in Berlin Bezug genommen wird, werden Ibsen und sein Kollege Andreas Neumann von den russischen Ermittlern zähneknirschend hinzugezogen. In einem weiteren Erzählstrang recherchiert die investigative Bloggerin Leonela Sorokin zum Verschwinden eines Journalisten und natürlich werden beide Stränge irgendwann zusammengeführt.

Es geht direkt superspannend los. Gleichzeitig mehren sich die Fragezeichen von Kapitel zu Kapitel. Die Schauplätze wechseln zwischen Moskau und Berlin, und es wird nach und nach deutlich, dass bei diesen Morden gleich mehrere Geheimdienste involviert sind. Für den Protagonisten Ibsen hat die Autorin die Ich - Perspektive gewählt, für alle anderen Kapitel die auktoriale Erzählperspektive. So fühlt man sich der Hauptperson, seinen Leiden und Ängsten noch ein bisschen näher. Wer ist Ibsen, fragt sich nicht nur der Leser immer wieder, sondern auch der gehandikappte Profiler selbst. Seine Verhangenheit, so stellt sich nach und nach heraus ist zutiefst mit diesem Fall verbunden und enthüllt furchtbare Abgründe menschlichen Handelns.

Ich fand den Thriller sehr nervenaufreibend, super recherchiert und erschreckend real.