Rezension

Frida und ihr „Erbe“

Das Seehospital - Helga Glaesener

Das Seehospital
von Helga Glaesener

Bewertet mit 2 Sternen

Wir befinden uns auf der Insel Amrum im Jahr 1920. Fridas Großvater ist verschieden und sie muss wieder auf die Insel um ihn die letzte Ehre zu erweisen. Er fand nicht immer alles gut was Frida so trieb, beispielsweise ihr Medizinstudium fand er völlig absurd und unterstützte es in keinster Weise. Doch nach seinem Tod steht das kleine Hospital was er geschaffen hat, vor dem Aus. Frida möchte es gern erhalten aber es gibt genug Unwägbarkeiten die dagegen spielen. Ihr Kampf der Einsamkeit beginnt...

 

Helga Glaesener entführt uns mit ihrem Roman „Das Seehospital“ auf eine der schönsten Inseln der Nordsee. Mit ihrer Protagonistin Frida hat sie einen starken und mutigen Charakter geschaffen. Als Leser bewundert man sie und ist erstaunt mit welchem Mut sie die Dinge angeht. Glaesener lässt Frida sehr emotional erscheinen. Ihre Sorge um die kleinen Patienten ist schon sehr groß. Man nimmt ihr diese Emotionen aber auch ab!

Ab der zweiten Hälfte des Buches lesen wir nur immer weniger vom „Seehospital“. Es gerät völlig ins Hintertreffen. Dafür rücken andere Personen und Geschichten in den Vordergrund. Leider zu extrem und zu wirr. Gerade die große Familienstreitigkeit wirkt schon sehr übertrieben und zum Teil auch sehr unglaubwürdig. Es ist einfach zu viel im zweiten Teil - zu viel Streit, zu viele Personen, zu viele Katastrophen, gerade die um Fridas Schwestern wirken mehr als Lückenfüller...Nur leider wird dabei das Seehospital, so ja nun auch der Titel, komplett vergessen. 

Helga Glaesener beschreibt sehr bildhaft und ihr Schreibstil ist recht rund, dennoch merkt man eben schnell das sie sich irgendwie verzettelt. Ihre Beschreibungen der einzelnen Personen ist schön zu lesen. Man kann sich, zum Teil, sehr gut in die Personen hineinversetzen. Nur ist der Rest der Geschichte eben oft viel zu viel des Guten...

Schade irgendwie, ich hätte eine andere Geschichte erwartet.