Rezension

Wie es weiter geht

Das Seehospital - Helga Glaesener

Das Seehospital
von Helga Glaesener

Auf der Insel Amrum lebt die Familie Kirschbaum auf ihrem eigenen Anwesen. Zur Familie gehören neben dem Großvater und den Eltern, drei Schwestern und der Halbbruder Christian. Der Vater der Mädchen starb bei einer Seenotrettung. Die Mutter heiratete wieder.

Sie blieb mit dem neuen Partner im Haus und führte es weiter.
Der Unfall seines Sohnes hatte den Großvater bewogen, auf dem Grundstück ein kleines Seehospital zu Ehren seines Sohnes zu gründen. 
Der Roman führt uns ins Jahr 1920. Der Großvater stirbt unerwartet. Das führt auch die älteste Tochter, die inzwischen in Hamburg das Medizinstudium aufgenommen hatte zurück auf die Insel. Nach dem Tod des Großvaters zeigt sich bald, dass Alle eigene Pläne mit dem Grundstück verfolgen.
Frau Glaesener beschreibt in ihrem Roman in erster Linie das Schicksal der drei jungen Protagonistinnen. Dabei kommen einerseits die Wünsche und Träume der jungen Frauen zum Ausdruck. Andererseits wird der Druck der Nachkriegszeit und der Konventionen sehr deutlich. Oft entwickelt sich ein massives Spannungsfeld an dem auch Menschen zerbrechen.
Leider sagt der Titel des Buches wenig über den wirklichen Inhalt aus. Die drei recht unterschiedlichen Lebensgeschichten der Frauen werden aus den verschiedenen Perspektiven erzählt. Im Lauf des Romans kommt der Sohn noch dazu. Die Kapitel sind mit den Namen überschrieben, was die Zuordnung erleichtert..
Dabei besticht der Roman durch eine gute historische Recherche sowie ein Recherche des Lebens im Korsett der damaligen Zeit.
Die Situation im Seehospital und wie es hier weiter geht, kommt leider zu kurz. Sicher wäre es dem Buch zuträglich gewesen, wenn mehr vom Seehospital und weniger aus der Stadt berichtet worden wäre.
Insgesamt handelt es sich um eine spannende Geschichte, die in einem angenehmen, lesenswerten Stil verfasst wurde.