Rezension

Für mich ein eher durchwachsener Reihenauftakt, jedoch mit Potential!

Herzblut - Gegen alle Regeln - Melissa Darnell

Herzblut - Gegen alle Regeln
von Melissa Darnell

Bewertet mit 3 Sternen

die Autorin:

Melissa Darnell war von klein auf buchversessen. Sie hat über 70 Titel verfasst, lektoriert oder gestaltet. Frühe Texte haben ihr so unterschiedliche Preise eingebracht wie eine Harry-Potter-Gesamtausgabe und ein Pony inklusive Futter. Mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt Darnell heute in South Dakota, schaut am liebsten "True Blood" und probiert gern neue Haarfarben aus. 

Klappentext:

Eine verbotene Liebe, Blutsgeheimnisse und eine Heldin zwischen zwei Welten: Melissa Darnells mitreißendes Romandebüt!

Wenn zwei Herzen in deiner Brust schlagen und du für deinen Freund zur größten Gefahr werden kannst - was würdest du tun?

Als Kinder waren sie wie Seelenverwandte. Doch auf der Jacksonville High leben sie wie in zwei Welten. Denn Tristan gehört zur elitären Clann-Clique. Und es vergeht kein Schultag, an dem Savannah den Hass der anderen Clanns nicht zu spüren bekommt ? Dennoch fühlt sie sich immer noch die besondere Verbindung zu Tristan. Als plötzlich dunkle Kräfte in Savannah erwachen, offenbart ihr Vater ihr ein erschütterndes Blutsgeheimnis. Jetzt weiß sie, warum die Clanns sie ablehnen und warum sie Tristan nicht lieben darf: Sie alle haben eine magische Gabe, aber Savannah ist anders - und kann für Tristan zur tödlichen Gefahr werden! Und trotzdem siegt Savannahs Sehnsucht, als Tristan sich heimlich mit ihr treffen will...

Zitate:
 

"Der Kosename warf mich aus der Bahn. Er hatte den alten Namen für mich so leichthin benutzt, als wären wir noch in der vierten Klasse und die besten Freunde. Als hätte er nicht in den letzten fünf Jahren so getan, als würde er mich nicht kennen. " Seite 32

"Wir redeten hier über mich, nicht über sie; mein Leben, nicht ihres, das aus einer langen Reihe von Lügen und verrückten Familiengeheimnissen bestand ." Seite 51

"Ich erwiderte sein Lächeln, auch wenn es mir mit meinem schlechten Gewissen nicht leichtfiel." Seite 94 

Charaktere:

Savannah lebt mit ihrer Nanna und ihrer Mutter in Jacksonville. Ihr Vater hat die Familie schon vor Jahren verlassen, seitdem versucht sie krampfhaft ihm auch nur ansatzweise etwas recht zu machen. Egal was sie anfasst, sie hat immer das Gefühl, dass sie ihren Vater enttäuscht, der sich, nebenbei bemerkt, auch nur sehr selten meldet und weit entfernt von einem liebevollen Elternteil ist.
Savannah leidet nach wie vor darunter, dass ihre damaligen besten Freunde, zu denen auch Tristan gehörte, sie von heute auf morgen ignoriert, geschnitten und gedemütigt haben. Noch immer kann sie nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte. Zusammen mit ihren heutigen Freunden, versucht sie die Kinder des Clanns so gut es geht zu meiden. Wenn da nur nicht Tristan wäre, der ihr nach all den Jahren noch immer nicht aus dem Kopf gehen will... Sie will so bald wie möglich dieses Leben hinter sich lassen und raus aus Jacksonville.

Tristan ist Teil der Clann-Kinder. Dass er später seinen Vater als Clann-Anführer ablösen soll, passt ihm ehrlich gesagt überhaupt nicht. Denn mit vielen Regeln und Vorgehensweisen des Clanns ist er so gar nicht einverstanden. Unter anderem natürlich dem Verbot, mit Savannah befreundet zu sein. Er wäre am liebsten einfach nur ein normaler Mensch, der sein Leben so leben kann, wie er es möchte. Stattdessen muss er sich fügen und darf auch mit keinem darüber reden, was sie sind und können...

Meinung: 

Die Geschichte beginnt mit dem letzten Tag von Savannas Leben als richtiger Mensch. Was das bedeutet, soll der Leser schon bald erfahren ;)
Abgesehen davon werden wir nach und nach ausführlich in die Welt der beiden Protagonisten eingeführt. Hierzu nutzt die Autorin jeweils die Ich-Perspektive. Auch, wenn dies dem Verstehen der Protas natürlich gut tut, sind die Wechsel vor allem zu Beginn recht abrupt, was mich anfangs etwas verwirrt hat :D 
Die 22 Clann-Kinder beherrschen die Schule, niemand legt sich mit ihnen an. Zu groß sind die Macht und der Einfluss der Gründerfamilien, auf so ziemlich jeden zwischenmenschlichen oder gar beruflichen Aspekt. Und die Angst der "normalen" Einwohner sitzt sogar noch tiefer. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, die Nachfahren seien Hexen, die ihnen mit Magie schaden können. 
So kommt es, wohl durch Magie begründet, dass sowohl Savannah als auch Tristan es körperlich merken, wenn der andere sich nähert... 
Doch was keiner der beiden weiß, ist, dass es ihnen ähnlich ergeht. Keiner von ihnen schafft es damit aufzuhören, an den anderen zu denken. Als dann eine mysteriöse und Krankheit bei Savannah ausbricht, ahnt keiner der beiden wie weit diese ihrer beider Leben verändern und -vor allem- gefährlicher machen soll.

Vorab sei gesagt, dass Band 1 sehr emotional daherkommt. Zwar geht es natürlich auch um das äußere Konstrukt, jedoch steht deutlich die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten im Vordergrund. Und auch, wenn mir die beiden sympathisch waren, war mir das Hin und Her dann doch leider etwas zu viel. Für meinen Geschmack wurde dieses "Kriegen-sie-sich", "Kriegen sie sich nicht" und "kann ich das mit meinem Gewissen vereinbaren" etwas zu ausgeprägt, wodurch für mich ein paar Längen entstanden. Schade! Hätte man diese Szenen reduziert, hätte mir das Buch deutlich besser gefallen, denn eigentlich hat die Geschichte eine wirklich gute Grundidee und mehr als interessante Züge!

Ich für meinen Teil werde diesen ersten Band einfach mal unter einer "ausgedehnten" Einführung in die Welt der beiden sehen ansehen, denn sowohl die Charaktere als auch die Storyline haben für mich echt Potential! Wer über die Längen hinwegsehen kann, wird eine schöne, spannende und interessante Geschichte vorfinden, die wirklich neugierig darauf macht, wie es in Jacksonville weitergeht. Band 2 wird definitiv in absehbarer Zeit in mein Regal wandern ;)