Rezension

Kindisch, zusammengestückelt und ohne roten Faden

Herzblut - Gegen alle Regeln - Melissa Darnell

Herzblut - Gegen alle Regeln
von Melissa Darnell

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:
Seit seine Eltern, die Anführer des Clanns, ihm in der vierten Klasse den Kontakt zu Savannah verboten haben, hat Tristan zwar nicht mehr mit ihr geredet, doch sie spukt ihm immer noch im Kopf herum. Wie könnte es auch anders sein, wo sie sich doch täglich auf der Highschool begegnen. Savannah ist zwar immer noch sauer auf ihn und die restliche Clann-Clique, die sie wie Dreck behandelt, doch sie muss trotzdem immer wieder an Tristan denken und von ihm träumen. Als sie sich plötzlich zu verändern beginnt, begreift Savannah selbst, dass sie eine Gefahr für ihn darstellt. Doch das macht ihn nur noch attraktiver für sie.

Meine Meinung:
Die Idee zu Melissa Darnells "Herzblut"-Reihe finde ich eigentlich sehr interessant. Es gibt Vampire, es gibt Hexen, und eine verbotene Liebe, die den Frieden zwischen beiden Rassen bedrohen könnte. Doch leider hat die Autorin es nicht geschafft, mich mit der Umsetzung ihrer Idee zu fesseln. Eher bin ich während des Lesens immer genervter von dem Buch geworden und hätte es am Liebsten weggelegt.

An sich hat es gut angefangen. Es gibt einen Prolog, der eine Szene aus der Zukunft beschreibt, die auf ein spannendes Finale hindeutet. Danach wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Savannah und Tristan erzählt. Solche wechselnden Perspektiven gefallen mir normalerweise recht gut, da man als Leser so immer verschiedene Sichtweisen auf das Geschehen hat. Doch leider wurde das Potenzial hier nicht ausgeschöpft, denn bei den Szenen, wo man gut in die Gedankenwelt beider Charaktere abtauchen könnte um ihre Meinung zu hören, wird einfach nur nochmal stumpf nacherzählt, was man vorher schon mal miterlebt hat. Die speziellen Gedanken und Gefühle des anderen Charakters zu der Szene kamen bei mir dabei nicht an.

Der nächste Kritikpunkt meinerseits ist, dass mir die Charaktere einfach viel zu kindisch vorkamen. Klar, sie sind erst 15, 16 in dem Buch, aber so Aussagen wie "Wir sind Hexen? Aber wir gehen doch in die Kirche ohne in Flammen aufzugehen" fände ich passender bei einer 12-jährigen. Oder die Freundinnen, die sauer auf Savannah ist, weil sie einer Tanzgruppe beitreten möchte, die sie, aufgrund eines Gerüchts, dass ohne irgendwelche Beweise von dieser Gruppe verstreut worden sein soll, nicht mögen. Anstatt sich für ihre Freundin zu freuen, dass sie endlich einen Sport gefunden hat, der ihr gefällt. Und als Savannah, die gerade erst angefangen hat das Tanzen, das sie vorher gehasst hat, zu mögen, und es nun verboten bekommt, weint sie natürlich rum, dass es das Einzige in ihrem veränderten Leben sei, was ihr noch geblieben sei.

Den roten Faden hab ich in der Geschichte vergeblich gesucht. Natürlich gab es durch den Prolog eine Andeutung, wohin das ganze führen müsste, aber auf mich haben die Handlungen einfach nur bunt zusammen gewürfelt gewirkt um die Seiten zu füllen. Dann zieht sich der Mittelteil auch noch total in die Länge. Außer das gegenseitige, heimliche anhimmeln und rum heulen, dass dies ja gegen die Regeln sei, Tristans "erden" und Gejammer, dass er nicht der nächste Clann-Führer sein will, und den ständigen Auftritten mit Savannahs Tanzgruppe, von denen man eigentlich gar nichts mitbekommt, außer dass sie hinterher Eis und Verbände für die Mädels besorgt, passiert eigentlich nichts. Dabei wirken Tristan und Savannah sowas von aufgesetzt dämlich, dass sie nicht die richtigen Schlüsse ziehen (die nun wirklich auch für die beiden klar erkennbar sein müssten), so dass ich immer wieder den Drang verspürt habe mir das Buch gegen den Kopf zu hauen. Und als dann endlich, endlich mal das große Finale kommt, wird dies in vielleicht gerade mal 10 Seiten abgehandelt und das Buch ist zu Ende.

Zum Schreibstil kann ich nur sagen, dass er einfach gehalten ist und eigentlich auch ganz angenehm zu lesen wäre, wenn es nicht immer so komische Zeitsprünge gegeben hätte, die mich zum Stocken gebracht haben. Mal hat es gewirkt, als ob Ewigkeiten vergangen seien, bis dann aus dem Text ersichtlich wird, dass es doch nur ein paar Tage waren. Bei anderen Sachen wiederum, dachte ich, es sei nur ein kurzer Zeitsprung, da vorher was Wichtiges passiert war, was eigentlich hätte fortgeführt werden sollen, und dann sind plötzlich Wochen oder Monate rum.

Fazit:
Melissa Darnells erster Herzblut-Teil "Gegen alle Regeln" klingt zwar nach einem interessanten Buch, konnte mich aber leider überhaupt nicht packen. Das kindische und dumme Gehabe der Charaktere, die zusammengewürfelte Handlung und der fehlende rote Faden haben mich beim Lesen ziemlich genervt, so dass dem Buch nur 2 von 5 Muscheln geben kann. Den zweiten Band werde ich definitiv nicht mehr lesen, da ich schon froh war, als der erste endlich zu Ende war.