Rezension

Ich habe mehr erwartet

Herzblut - Gegen alle Regeln - Melissa Darnell

Herzblut - Gegen alle Regeln
von Melissa Darnell

Die Meinungen zu dem Buch sind weit auseinander gegangen und ich wollte mir sehr gerne ein eigenes Bild machen, zumal ich der Geschichte sehr viel Potenzial angedacht hatte, was diese leider nicht völlig ausschöpfen konnte.

Erster Satz: “Vorsichtig näherte ich mich meinem bewusstlosen Freund, der an einen Stuhl gefesselt war.“

Das Cover 

An sich gefällt mir das Cover sehr gut, jedoch fehlt mir ein wenig der Bezug zur Geschichte.

Die Rottöne in Kombination mit Savannah im Hochzeitskleid wirkt sehr dramatisch. Dieses Gefühl bleibt beim Lesen aber leider aus und Savannah wird im Buch ganz anders dargestellt.

Die Charaktere 

Savannah ist einerseits ein ruhiges und freundliches, andererseits aber auch, aus für sie unerfindlichen Gründen, sehr ausgestoßenes Mädchen.

Der Clan, der aus den Nachfahren der Gründer besteht und viel Macht besitzt, schikaniert Sav wo er nur kann, wodurch sie viel einstecken muss.

Dementsprechend kann ich nachvollziehen, dass sie einerseits dazu gehören möchte, nimmt diese Sache andererseits aber ein wenig zu wichtig. Vor Allem finde ich es übertrieben, dass sie sich selbst häufig als Freak betitelt. 

Tristan ist der Football spielende Mädchenmagnet, der gefühlt jede Woche eine neue Freundin hat. Doch bei Savannah ist er ganz anders, liebevoll und beschützend, egal ob sie miteinander Kontakt haben oder nicht. Er möchte einfach nicht mehr alle Regeln seiner Eltern befolgen und seine eigenen  Entscheidungen treffen.

Die meisten Nebencharaktere waren leider sehr platt charakterisiert und leicht austauschbar, sodass man zu keinem wirklich eine Beziehung aufbauen konnte. Zwar gab es die Netten, die Savannah helfen wollten und jene die gegen sie arbeiteteten aber ich fürchte, dass sie mir nicht lange im Gedächtnis bleiben werden.

Die Geschichte  

Die Idee, der Geschichte, dass es verschiedene übernatürliche  Wesen gibt, die durch einen Friedensvertrag nebeneinander leben können, ist nicht neu. Auch ist nicht neu, dass durch eine Liebe alles gefährdet wird. Die Umsetzung jedoch hat ihre positiven Seiten und noch mehr Potenzial vorzuweisen.

 Störend war die recht lange Selbstfindung von Savannah, die den größten Teil des Buches einnahm, denn irgendwann war es doch ein wenig zu viel, immer zu hören „Irgendwo muss ich doch dazu gehören.“ Zudem hätte ich mir etwas mehr Action gewünscht.

So recht mitfiebern konnte ich nicht und es gab einige Szenen bei denen ich dachte, es könnte etwas Spannendes passieren, aber auch dabei wurde ich leider enttäuscht.

Es ist sehr schade, dass die Autorin bei dem Buch doch einiges an Potenzial auf der Strecke hat liegen lassen, was mich wünschen lässt, dieses im Folgeband mehr ausgeschöpft zu sehen.

Der Schreibstil 

Die meiste Zeit lässt sich das Buch leicht und schnell weg lesen und ist eine kurze schöne Lektüre.

Der Sprachstil ist salopp gehalten, passt aber zu den jugendlichen Protagonisten. Allerdings könnten die Dialoge zwischen Savannah und Tristan ein wenig mehr Tiefe und Inhalt vertragen.

Während des gesamten Buches wird zwischen den Perspektiven von Savannah und Tristan gewechselt und so bekommt man auch einen Einblick in die privaten Umfelder der beiden, wenn sie gerade nicht zusammen sind.