Rezension

Schöne Idee, leider etwas einseitig

Herzblut - Gegen alle Regeln - Melissa Darnell

Herzblut - Gegen alle Regeln
von Melissa Darnell

Inhalt:

Savannah hat es wirklich nicht leicht: Tristan, der Junge, in den sie seit ihrer Kindheit verliebt ist, gehört ausgerechnet zum Clann, einer mysteriösen Gruppe, die ihren Kindern anscheinend den Kontakt mit Savannah verbietet. Dabei dachte sie immer, dass sie ein ganz normales Mädchen ist. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem ihre Eltern ihr endlich die Wahrheit sagen: Savannah ist ein Dhampir, halb Mensch, halb Vampir. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, scheint Tristans Anziehungskraft für sie immer stärker zu werden…

Gestaltung:

Das Cover finde ich eigentlich ziemlich cool! Vor allem die Farben gefallen mir gut, besonders dieser Rot-Ton im Hintergrund, dadurch sieht das mit dem Mädchen in dem weißen Kleid auch echt hübsch aus. Das Buch ist im Regal also ein echter Hingucker.

Story:

Mit der Geschichte habe ich mich wirklich ein bisschen schwergetan. Eigentlich gefällt mir die Idee ja wirklich gut, die ganze Sache mit der Dhampir-Geschichte und der verbotenen Liebe zu Tristan, der vom Clann zurückgehalten wird. Ich war sogar überrascht, wie wenig mich der ganze Vampir-Kram gestört hat, weil ich eigentlich kein großer Vampir-Fan bin, das ist in dem Buch aber echt nicht schlecht umgesetzt. Und trotzdem fand ich die Geschichte letztlich viel zu einseitig.

Ich glaube, das Buch hätte mir wirklich richtig gut gefallen können, wenn die Autorin sich einfach darauf konzentriert hätte, die Vampir gegen Hexen-Geschichte, um die es geht, in den Vordergrund zu stellen. Dann wäre es auch spannender gewesen. Stattdessen geht es in 300 von 400 Seiten nur um Savannahs und Tristans Schulalltag und wie sehr sie sich doch nacheinander sehnen, diesen Gefühlen aber nicht nachgehen dürfen. Am Anfang ist das ja noch irgendwie ganz süß, und man fiebert auch mit, wie das mit den beiden ausgeht, aber nach einer Zeit wird es einfach langweilig. Dass Finale bietet dann wieder echt viel Spannung und Abwechslung, aber man hat irgendwie das Gefühl, dass diese Spannung viel früher hätte da sein müssen. Und eigentlich war die Liebesgeschichte zwischen Savannah und Tristan auch gar nicht so schlecht erzählt, sie wurde einfach nur viel zu sehr breitgetreten, als hätte man das Gefühl, jede Situation drei Mal gelesen zu haben.

Charaktere:

Die Figuren fand ich ok, sie waren nicht wirklich super, aber eben auch keine Katastrophe. Savannah war sogar ziemlich sympathisch, aber durch ihr Gefühlschaos wird sie nach einer Zeit auch irgendwie nervig. Genauso ist es auch mit Tristan: Er scheint eigentlich ein echt cooler Typ zu sein, aber er hängt sich wie eine Klette an Savannah, und das mitzuverfolgen macht irgendwann einfach auch keinen Spaß mehr. Aber es gibt auch Lichtblicke: Savannahs Freundinnen zum Beispiel fand ich echt cool und auch einzigartig, die hätten ruhig öfter vorkommen können.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist wirklich angenehm und flüssig zu lesen. Besonders interessant fand ich, dass die Geschichte abwechselnd von Savannah und Tristan erzählt wurde, man hat also verschiedene Einblicke in das Geschehen bekommen, was ich wirklich gelungen fand.

Fazit:

„Herzblut – Gegen alle Regeln“ ist für mich kein weltbewegendes Buch, aber durchaus geeignet für Zwischendurch. Wenn man Highschool-Geschichten mag oder die Sache mit den Dhampiren interessant findet, aber keine zu großen Erwartungen hat, kann sogar echt Spaß haben mit dem Buch. Und trotz aller Fehler bin ich schon gespannt auf Teil 2.