Rezension

Ganz anders als erwartet

Everything I Didn't Say - Kim Nina Ocker

Everything I Didn't Say
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

„Meine Geschichte hat viele Happy Ends - viele Momente, in denen ich gerne auf Stopp gedrückt und den Augenblick für immer im Herzen eingeschlossen hätte. Und dann ging es weiter ...
Als Jamie und Carter sich zum ersten Mal gegenüberstehen, sprühen zwischen ihnen augenblicklich die Funken. Dabei wissen sie beide, dass sie unbedingt die Finger voneinander lassen müssen: Jamie hat gerade erst ihren Job als Dramaturgieassistentin angetreten, und Carter ist als Star der Show vertraglich dazu verpflichtet, sich nicht mit einer Frau an seiner Seite in der Öffentlichkeit zu zeigen. Doch mit jedem Tag, den sie miteinander verbringen, knistert es heftiger zwischen ihnen, bis sie der Anziehungskraft nachgeben - nicht ahnend, dass das ihre Leben gehörig durcheinanderbringen wird ...“

Meine Meinung:

8 von 10 Sternen

Ich persönlich finde das Cover einfach nur unglaublich schön, da es relativ schlicht gestaltet ist und doch jeden Blick auf sich lenkt.

Ich war im Nu von der Geschichte und dem flüssigen, lebendigen Schreibstil begeistert und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich finde, dass die Zeitsprünge zwischen 2015 und 2019 eine super Idee sind, die die Spannung und die Neugierde am Anfang ziemlich hoch halten.
Jamie ist mir mit ihrer leicht unsicheren Art und ihren Versuchen dies zu verbergen direkt sympathisch gewesen, was ich jedoch nicht von Carter behaupten kann. Carter fand ich nämlich bei seinem ersten Zusammenstoß mit Jamie ziemlich arrogant. Dieses Bild hat sich allerdings im Laufe der ersten Kapitel schnell verbessert und er ist mir mit seiner charmanten Art doch ans Herz gewachsen!
Ich mag die hilfsbereite Seite von Carter und die zielstrebige von Jamie. Die Zankereien zwischen den Beiden sind super unterhaltsam und amüsant; sodass ich des Öfteren Schmunzeln beziehungsweise Lachen musste.

Zudem hat es mir sehr gut gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden geschrieben wurde. So werden gegenseitige Fehleinschätzungen für den Leser sofort offen gelegt und man kann zu Jamie und Carter eine engere Verbindung aufbauen. Auch das Knistern zwischen ihnen und ihre persönlichen Konflikte und Unsicherheiten kann man deswegen schnell nachvollziehen. Die Gedanken der Beiden sind sehr realistisch und nachvollziehbar dargestellt.

Kim Nina Ocker hat es dabei ebenfalls geschafft, Charaktere zu schaffen, die man von Beginn an nicht leiden kann oder die einem im Laufe der Geschichte vollkommen enttäuschen. So wurde super gezeigt, was manche Menschen alles für Geld und Ruhm tun würden.

Die Geschichte hat sich dabei ganz anders entwickelt als ich es auf Grund der Leseprobe und des Klappentextes gedacht hätte, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Das Ende hingegen fand ich leider zu dramatisch und übertrieben, wodurch andere Themen ein wenig zu kurz gekommen sind. Dadurch wirkten die letzten Kapitel ein wenig gehetzt. Meiner Meinung nach, hätte man es kürzen können und einige Passagen (S.490-504) an anderer Stelle im Roman einfügen können, da mir gerade diese Passagen Carter und seine Gefühle noch einmal deutlich näher gebracht haben.
Trotzdem freue ich mich schon auf die Geschichte von Dexter, den man schon in diesem Band kennengelernt hat und möchte für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen!