Rezension

Ganz tolle Atmosphäre und liebenswerte Charaktere

Die sechs Kraniche 1: Die sechs Kraniche
von Elizabeth Lim

Bewertet mit 4 Sternen

Die Autorin ist für ihre Geschichten mit Einflüssen aus dem japanischen oder chinesischen Raum bekannt, bei diesem Buch handelt es sich um eine Neuinterpretation eines japanischen Märchens.

Der Schreibstil ist sehr märchenhaft gestaltet und alles andere erinnert auch an ein klassisches Märchen. Ein Fluch, eine böse Stiefmutter und zu Kranichen verwandelte Brüder. Mir hat das sehr gut gefallen. Vor allem die Atmosphäre habe ich als sehr schön und stimmig empfunden. Geschrieben ist das Buch ziemlich locker und leicht verständlich, sodass man es flüssig lesen kann.

Die Hauptprotagonistin Shiori ist eine liebenswerte junge Frau, die sich über die Geschichte sehr positiv entwickelt. Besonders interessant fand ich auch den Drachen Seryu, den wir schnell kennenlernen, der aber leider keine große Rolle in der Geschichte einnimmt. Das hat mich etwas enttäuscht, ich hätte gern mehr von ihm und den anderen Drachen gelesen und erfahren. Allerdings sollen sie im zweiten Teil eine größere Präsenz haben. Auch einige der Nebencharaktere sind sympathisch und generell macht die Geschichte einfach Spaß. Es gibt ein paar überraschende Wendungen und die Autorin schafft es die Spannung aufrecht zu erhalten. Am Ende haben sich die Ereignisse für meinen Geschmack ein bisschen zu doll überschlagen. Teilweise kam ich nicht gut hinterher und musste Szenen doppelt lesen. Etwas weniger wäre genauso gut gewesen und die Autorin hätte sich ein bisschen mehr Zeit nehmen sollen.

Nichtsdestotrotz mag ich die Geschichte wirklich gern und freue mich schon auf den zweiten Teil, vor allem auf die Drachen! Ich kann das Buch an Märchen- und Fantasy-Fans weiterempfehlen.