Rezension

Gefangen in einem Fantasybuch

Long Live Evil -

Long Live Evil
von Sarah Rees Brennan

Bewertet mit 2 Sternen

Rae liegt im Sterben als sie plötzlich Besuch einer ominösen Frau bekommt, die ihr einen Handel vorschlägt: wenn sie weiterleben möchte, dann muss sie in die Welt eines Fantasybuches eintreten. Dort trifft sie auf Charaktere die sie kennt und sie weiß um ihr eigenes Schicksal. Nun liegt es an ihr, die Geschichte neu zu schreiben. 

Long Live Evil von Sarah Rees Brennan klang nach einem skurrilen und düsterem Abenteuer, gerade die Vielleser werden sich die Frage schon einmal gestellt haben, in welchem Buch sie am liebsten selbst wären. 

Doch bereits der Beginn wirkte anders als nach dem Klappentext erwartet: eine Lieblingsreihe, deren Bücher man teilweise nicht kennt? Hmm. Ja, Rae ist ganz interessant dargestellt, mit ihrer recht oberflächlichen Art, dies hat dann auch während der Geschichte ihren Einfluss genommen und dies hätte mir auch gefallen können, wenn ich nicht mit ganz anderen Erwartungen an das Buch gegangen wäre. Denn Erwartung und Umsetzung gehen durch dieses eine Wort im Klappentext deutlich auseinander, die Geschichte nimmt dadurch natürlich einen ganz anderen Lauf als man es sich in seiner Vorstellung jemals ausmalen könnte. 

Dieser Punkt klärt sich aber ziemlich früh und ich hätte mich auf die andere Geschichte durchaus einlassen können, wenn mir die Umsetzung generell besser gefallen hätte. Doch die Story hat ordentliche Längen, in denen die Geschichte so vor sich hin plätschert.

Im Gegensatz zu uns kennt Rea die Welt in der sie landet dann jedoch ein bisschen besser und das merkt man, denn das Worldbuilding findet kaum statt. Für Rea ist vieles gegeben, was mir als Leserin einfach nicht klar war. Dinge existieren wie selbstverständlich und werden nicht ausreichend erläutert. Ein Punkt, der das Lesen phasenweise zäh gemacht hat.

Dieser Punkt klärt sich aber ziemlich früh und ich hätte mich auf die andere Geschichte durchaus einlassen können, wenn mir die Umsetzung generell besser gefallen hätte. Doch die Story hat ordentliche Längen, in denen die Geschichte so vor sich hin plätschert.

Nicht gepasst hat für mich außerdem die Sprache. Rae nimmt ihr Sprachwissen mit in die Fantasywelt, die aufgrund der Figuren historisch gesehen weit vor unserer Zeit sein müsste. Ihre Art zu sprechen, beißt sich phasenweise mit den anderen Figuren und wirkt nur im Umgang mit einer für mich rund. Weswegen dies meine liebsten Dialoge waren, weil sie authentischer wirkten.

Unnötig anstrengend wurde es zudem durch die Bezeichnung der Figuren, die sowohl einen herkömmlichen Namen, als auch einen Titel besaßen und deren Nutzung auf mich willkürlich wirkten, sodass ich ständig auf dem Schirm haben musste, welcher Name zu welchem Titel gehört, um diese zuordnen zu können. Für mich war ebenso der Figurenname Rahela zu dicht an Raes Namen.

Long Live Evil konnte mich leider nicht abholen, die Grundidee gefiel mir sehr gut und phasenweise wurde das auch interessant umgesetzt. Doch meistens empfand ich die Geschichte langatmig und zäh, weswegen ich die Reihe vermutlich nicht weiterverfolgen werde.