Rezension

Definitiv mal was anderes

Long Live Evil -

Long Live Evil
von Sarah Rees Brennan

Bewertet mit 3 Sternen

Rae ist seit langem an Krebs erkrankt und in letzter Zeit geht es ihr immer schlechter. Da kommt ihre Schwester Alice und deren liebste Fantasygeschichte als Ablenkung im Krankenhaus eigentlich genau richtig, doch in letzter Zeit fällt es Rae immer schwerer, der Geschichte zu folgen. Eines Nachts erscheint eine Frau an Raes Bett, die Rae eine Chance auf Leben gibt. Dafür jedoch muss sie in die Fantasygeschichte ihrer Schwester reisen und dort überleben. Allerdings kann Rae sich nicht aussuchen, wer sie sein möchte und wird zur Bösen der Geschichte. Ob sie das wohl überlebt?!
Was für ein geniales Cover, es ist einfach total auffällig und macht super neugierig auf das Buch und auch der Klappentext verspricht mal etwas anderes, denn hier ist der Held bzw die Heldin mal nicht die strahlende Gute.
Nach einer kurzen Einleitung bei der man einen ersten Blick auf Protagonistin Rae und deren Schwester Alice erhält, wird man umgehend in die Welt geworfen, die zwar der Protagonistin bekannt ist, der Leser sich allerdings völlig fremd vorkommt und Zeit benötigt, um sich zurecht zu finden. Ich muss gestehen, dass mir auch der Schreibstil zu Beginn noch sehr schwer fiel, denn die Autorin erzählt zwar mit vielen Details, aber auch sehr schleppend. So habe ich für die ersten zweihundert Seiten echt lange gekämpft, um irgendwie in die Geschichte zu finden. Auch das Tempo ist zunächst sehr ruhig und auch später gibt es immer wieder langatmige Passagen. Dafür fand ich die Idee dahinter einfach nur genial, mal die Schurken in den Mittelpunkt zu stellen und eine Fantasygeschichte in eine reale Welt zu setzen, hat einfach mal etwas erfrischend Neues.
Protagonistin Rae ist ebenfalls interessant und irgendwie mochte ich sie. Aber auch sonst ist es der Autorin sehr gut gelungen, ihre Charaktere lebendig werden zu lassen.
Mein Fazit: Das Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück, zwischen Spannung und Langatmigkeit. Tolle Grundidee und auch die Charaktere sind toll ausgearbeitet und trotzdem konnte ich nicht vollends abgeholt werden. Das Ende allerdings lässt vermuten, dass es bald eine Fortsetzung geben könnte. Ungewöhnlich, aber auch schwierig.