Rezension

genauso spannend wie ihre historischen Romane

40 Stunden - Kathrin Lange

40 Stunden
von Kathrin Lange

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kathrin Lange ist mir bisher durch ihre historischen Romane bekannt, die mir ausnehmend gut gefallen haben. Da habe ich mich natürlich gefragt, ob ihr der Ausflug in ein anderes Genre genauso gut gelingt und ich muss sagen, ich habe den Thriller " 40 Stunden " verschlungen und somit ist ihr Versuch als gelungen zu bezeichnen.

In Berlin findet ein Kirchentag statt und hunderttausende Besucher sind in der Stadt, um diesen Kirchentag zu besuchen , der an verschiedenen Orten der Stadt stattfindet. Den Abschluss bildet ein ökumenischer Abschlussgottesdienst, den der Papst persönlich begehen will.
Faris Iskander, Mitglied der SERV (Sondereinheit für Ermittlungen bei religiös motivierten Verbrechen ) und selbst Muslim ist nach seinem letzten schweren Fall, bei dem es sich um einen Bombenanschlag handelte, augenscheinlich genesen. Es quälen ihn aber immer noch Gewissensbisse und Albträume und in diesem angeschlagenen Zustand hat er eine " Glatze " vermöbelt und suspendiert worden. Als er eines Tages einen Anruf, samt Video , auf seinem Smartfone erhält, glaubt er erst, es mit seinem alten Gegner zu tun zu haben. Auf dem Video sieht er einen Mann ans Kreuz geschlagen. Der Erpresser verlangt von ihm, den " Gekreuzigten " innerhalb von 40 Stunden zu finden, ansonsten detonieren Bomben irgendwo in der Stadt. Faris wird trotz seiner Suspendierung wieder ins Team geholt und kommt durch diesen Fall an seine Grenzen. Handelt es sich bei dem Erpresser um einen religiösen Fanatiker ?Der alte Gegner kann es nicht sein, da er definitiv tot ist. Als die erste Bombe in Gegenwart von Faris in der Berliner U-Bahn detoniert, weiß Faris, dass er es mit einem brutalen und unberechenbaren Gegner zu tun hat und die Zeit drängt.

Das Buch hat von Anfang an ein hohes Tempo und hat mich durch die Seiten gejagt. Die Personenbeschreibungen sind der Autorin besonders gut gelungen, vor allem Faris hat mir hier außerordentlich gut gefallen. Aber auch religiöser Fanatismus, egal aus welcher Religion er entsteht, wird hier sehr anschaulich beschrieben. Die Handlung an sich ist hier religiösen Ursprungs und es ging mir zu Anfang auch so , wie einer anderen Rezensentin, dass ich dachte:" Ach nee, das ist doch jetzt durchgekaut ! " Mich hat die Entwicklung des Ganzen dann aber sehr gefangen genommen, zumal es sehr realistisch beschrieben ist und die Gefahr eines religiös motivierten Anschlags ja jeden Tag wie ein Damokles Schwert über uns hängt. Die Geißel des 21.Jahrhunderts, die man auch nicht totschweigen kann.

Das Buch zu lesen lohnt sich auf jeden Fall und wer auf spannungsgeladene Thriller steht, ist hier gut beraten.