Rezension

Gibt es Liebe ohne Leiden?

Die Kleider der Frauen - Natasha Lester

Die Kleider der Frauen
von Natasha Lester

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch Die Kleider der Frauen ist die 22jährige Estella die Hauptfigur. Sie arbeitet in einem Atelier in Paris als Modezeichnerin. Nach Feierabend kopiert sie die Kreationen berühmter Modeschöpfer und sorgt dafür, dass diese Kopien in die USA gelangen. Auch ihre Mutter, die 37jährige Jeanne arbeitet im Atelier von Monsieur Aumont. Coco Chanell ist eins der Vorbilder Estellas und sie möchte in der Zukunft ebenfalls solch umwerfende Kreationen schaffen. Obwohl, oder gerade weil, die Gefahr von Krieg und dem Einmarsch deutscher Truppen in Paris bevorsteht, möchte Estella sich amüsieren und geht gerne aus. Nachdem sie sich in einer Bar amüsierte und tanzte, tritt sie den Heimweg an. Dabei findet sie ihren Chef, Herrn Aumont, blutüberströmt und auf einer Bank liegend. Er ist so schwach, dass er kaum noch sprechen kann. Dennoch erhält sie von ihm einen Auftrag, der ihr Leben grundlegend verändern wird.

 

Die Geschichte der Hauptfiguren wird in zwei Zeitabschnitten erzählt. Und zwar während des Zweiten Weltkrieges und dem Werdegang der jungen Estella und dem Jahr 2015 und dem Leben ihrer Enkelin. Neben vielen Darstellungen von modischen Kleidern, spielt die Liebe stets eine große Rolle. Aber auch die Arbeit von tapferen Menschen, die sich im Widerstand gegen deutsche Besatzer in Paris zusammentaten, wird erläutert. Es gibt viele Wendungen und die waren für meinen Geschmack oft zu unrealistisch. Warum die Autorin dieses Buch schrieb und was ihr dabei besonders wichtig war, klärt sie erst im Nachwort auf. Missbrauch und Demütigung von Mädchen und jungen Frauen gab es damals und daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Dass die Täter nur sehr selten belangt werden ist eine traurige Tatsache.

 

Meine Mutter war eine Schneiderin und sie fertigte noch Kleidung nach Maß an. Leider gibt es heute kaum noch solche Fachleute und wenn, dann sind die Stücke nur für jene erschwinglich, die viel Geld dafür bezahlen können. Mir gefiel das Buch recht gut, obwohl es für meinen Geschmack zu viele Längen hatte. Daher gebe ich vier Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die sich für die Mode der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts interessieren.