Rezension

Gina Angelucci ermittelt in einer Spezialeinheit

Gedenke mein - Inge Löhnig

Gedenke mein
von Inge Löhnig

Gina Angelucci ist in einer Spezialeinheit der Münchener Polizei. Sie beschäftigt sich mit älteren ungeklärten Kriminalfällen und rollt diese mit den heutigen Kenntnissen auf. So ist es ihr gerade gelungen, einen besonders heiklen Fall zu lösen und den Staatssekretär Till Strasser nach Jahren des Mordes an seiner Geliebten zu überführen und nachzuweisen.
Eigentlich müsste sie jetzt ihrem Vorgesetzten melden, dass sie schwanger ist und würde automatisch in den Innendienst versetzt werden. Bevor es jedoch dazu kommt, wird sie mit dem Fall der verschwundenen Marie konfrontiert. Das kleine Mädchen verschwand vor 10 Jahren, der Vater hatte Selbstmord begangen. Die Leiche von Marie wurde damals nie gefunden. Petra, die Mutter von Marie, hatte nie geglaubt, dass ihr Exmann Marie umgebracht hatte. Sie war sich in all den Jahren sicher, dass Marie noch lebt. Mit diesem Fall wird Gina nun konfrontiert. Schnell stellt sie fest, dass von der damaligen Mordkommission viele Untersuchungen gar nicht vorgenommen wurden, so dass die Ermittlungen relativ schnell eingestellt wurden. Gina Angelucci und ihrem Team gelingt es, die Spuren noch einmal aufzurollen und die Versäumnisse von damals aufzudecken. Und sie haben relativ schnell einen Verdächtigen - alles deutet auf ihn hin. Was ist damals passiert? Lebt Marie wirklich noch? Ist es wirklich der Verdächtige, oder ist es wieder nur eine falsche Spur?

Das ist wieder einer dieser Bücher, bei denen man das Gefühl hat, man muss vorlesen, um zu wissen, wie es weitergeht. Die Ungeduld plagt einen, man hält es kaum aus, vor Spannung. Denn während des Lesens weiß man selbst nicht, wer nun eigentlich der Schuldige ist. Umso schlimmer dann der Verdacht, der sich auch bei mir immer klarer heraus kristallisiert, dass es sich bei dem Täter nur um eine Person handeln kann. Alles ist klar und deutlich, dass muss er sein. Schnell sind auch die Presse mit am Ball und die Vorverurteilungen finden bereits statt. Doch es stellt sich heraus, dass auch dieser vermeintliche Täter nur ein Opfer ist, und darunter schon sein ganzes Leben zu leiden hat. In diesem Buch wird gerade diese Problematik noch einmal deutlich gemacht und das hat mir besonders gut gefallen.

Inge Löhnig und ihre Kommissarin Angelucci haben mir wieder sehr gut gefallen. Gut fand ich die Idee mit der Aufklärung der ungeklärten Kriminalfälle und darin eingebettet die Schwangerschaft der Kommissarin. Hier war doch ein schöner Konflikt aus dem Leben, so wie immer wieder passiert. Und Frau Angelucci, die jeden Tag mit dem Gedanken aufsteht, morgen sage ich es meinem Chef, aber erst einmal muss ich noch... Ich glaube diese Situation hatten schon viele werdende Mütter und können das gut nachvollziehen.

Alle in allem eine klare Leseempfehlung an alle und verdiente 5 Sterne für dieses Buch.