Rezension

Gut, aber auch etwas verworren

Geheimnis am Weihnachtsabend -

Geheimnis am Weihnachtsabend
von Gladys Mitchell

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch hat es mir echt schwer gemacht. Woran es genau lag, ist schwer zu sagen. Aber erst mal kurz ein paar Worte zum Inhalt.

Mrs. Bradley verbringt dieses Weihnachtsfest bei ihrem Neffen Carey in Oxfordshire. Es scheinen ganz entspannte Tage zu werden, bis sich dann am Heiligabend die seltsamen Ereignisse häufen und es eine Leiche gibt. Und das war erst der Anfang.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon etwas gebraucht habe, bis ich das Buch durch hatte. Anfangs war ich komplett überfordert von den zig Personen, die gleich zu Beginn eingeführt wurden. Hier wäre es wirklich hilfreich gewesen eine Übersicht der wichtigsten Charaktere zu haben, um mal einen Blick darauf werfen zu können. Vielleicht kommt das ja in einer neuen Auflage. Ansonsten blieben mir die Charaktere allgemein etwas blass und unnahbar und Mrs. Bradley ging mir stellenweise auf die Nerven mit ihrem meckernden Gelache. Sie wird aber auch nicht unbedingt sympathisch beschrieben, ist exzentrisch und ich konnte nicht allen Gedankengängen folgen. Ich hatte anfangs eine Vermutung, wer der Täter sein könnte, die sich letztendlich sogar bewahrheitet hat. Der Weg dorthin ist aber beschwerlich gewesen. Es gab Seiten, die habe ich schnell und in einem Rutsch gelesen und bei anderen habe ich mehr Zeit benötigt, da sich mich einfach nicht richtig fesseln konnten. Dennoch wurde ich schon gut unterhalten. Es fehlt einfach etwas an Pepp, die Charaktere müssten besser beschrieben werden. Wobei der Verlag ja nicht gekürzt und auch bei der Übersetzung nichts geändert hat. Dennoch hatte ich einfach mehr erwartet, wo es doch so viele Bücher mit der Hobbydetektivin gibt. Aber die Atmosphäre im Buch und viele Stellen haben mir echt gut gefallen.

Was ein wenig irreführend ist, ist der Titel. Denn klar, der Mord geschieht am Weihnachtsabend. Nur die Handlung bis zur Aufklärung zieht sich bis Pfingsten. Hier wäre wohl ein anderer Titel besser gewesen, um keine falschen Erwartungen zu wecken.

 

Ein solides Werk mit einigen Schwächen. Mir fällt es schwer die richtigen Worte zu finden. Denn es war jetzt nicht extrem schlecht, aber eben auch nicht übermäßig gut. Einfach Mittelmaß.