Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Geheimnis am Weihnachtsabend -

Geheimnis am Weihnachtsabend
von Gladys Mitchell

Bewertet mit 3 Sternen

Der Verlag Klett-Cotta bringt seit einigen Jahren weihnachtliche Krimis heraus, die durch gediegene Aufmachung aus der Masse der Kriminalromane hervorstechen. Die Autoren sind durchwegs wenig bekannt. Der diesjährige Krimi stammt aus der Feder von Gladys Maude Winifred Mitchell (1901-1983).

 

Worum geht’s?

 

Die Psychoanalytikerin und Nervenärztin Adela Bradley mit Praxis in Oxford hat sich in London einen Namen als erfolgreiche Amateurdetektivin gemacht. Nun. zu Weihnachten folgt sie der Einladung ihres Neffen Carey Lestrange nach Oxfordshire, wo man gemeinsam mit anderen Gästen entspannte Feiertage verbringen will. Doch es kommt anders.

 

Der Anwalt des Dorfes wird tot im Fluss gefunden und Adela Bradley ist nicht die einzige, die einen Mord wittert, zumal die Geschichte eines kopflosen Geistes sowie mysteriöse Briefe unter den Gästen die Runde machen.

 

Meine Meinung:

 

Der Krimi wird als „Lesegenuss“ bzw. als Pendant zu Agatha Christie hoch gelobt. Dem kann ich mich nur bedingt anschließen. Ja, zahlreiche skurrile Charaktere bevölkern diesen Krimi. Allen voran Adela Bradley, die als scharfsinnig und intelligente Frau beschrieben wird (eh klar, sonst könnte sie keine Nervenärztin und Psychoanalytikerin sein). Als Patientin würde ich mich allerdings vor ihrem Äußeren fürchten, denn ihre Mimik wird mit dem einer Schlange bzw. Alligators beschrieben, die mit ihrem „teuflischen Grinsen“ und „meckerndem Lachen“ die Leute verschreckt. Auch ihre mageren, klauenartigen Hände mit den gelben Fingern werden häufig erwähnt, was sie mir nicht sympathischer macht. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie selbst ihre eigene Patientin wäre. Vor allem dann, wenn sie jedes Gegenüber mit „mein Kind“ anspricht, egal ob es sich Freund oder Feind, ein wirkliches Kind oder gar den Polizeipräsidenten handelt.

 

Warum die Autorin eine solche Hauptfigur entworfen hat, erschließt sich mir nicht.

 

Der Schreibstil ist mir persönlich ein wenig zu langatmig, obwohl ich ruhige Krimis ohne viel Action sehr schätze.

 

Fazit:

 

Wer gerne beschauliche Krimis mit skurrilen Personen à la Agatha Christie liest, wird hier fündig. Mir war dieser Krimi ein bisschen zu langatmig und die Ermittlerin höchst unsympathisch, daher nur 3 Sterne.