Rezension

Gute 3,5 Sterne für einen soliden Abschluss, aber ein paar Seiten weniger hätten nicht geschadet

Chroniken der Unterwelt 06. City of Heavenly Fire
von Cassandra Clare

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Jace trägt das Himmlische Feuer in sich und Sebastian verkündet den finalen Schlag gegen die irdische Welt. Um zu verhindern, dass Dämonen über die Städte herfallen, müssen Clary und Jace mit ihren Freunden in die Schattenwelt eindringen. Wird es ihnen gelingen, Sebastians finstere Pläne zu stoppen, ohne selbst Schaden zu nehmen? Als sie auf Clarys dunklen Bruder treffen, stellt er Clary vor eine schier unlösbare Aufgabe: Entweder sie kommt an seine Seite oder er vernichtet ihre Familie und Freunde, die Welt und alle Schattenjäger … Für die Liebe müssen Opfer gebracht werden.

Meinung:
Ich war ja nach dem Ende von „City of Lost Souls“ ein bisschen enttäuscht, da auch dieses durch 1-2 Änderungen ein super Gesamtende ergeben hätte und die Wendungen ein bisschen gezwungen rüberkamen. Aber gut, nun kam noch dieser Wälzer mit fast 900 Seiten und hat dann natürlich ein gigantisches Finale versprochen.

Der Start in die Geschichte ist mir trotz der langen 2,5 Jahre seit dem Lesen des letzten Bandes ziemlich leicht gefallen. Im Prolog lernt man ganz neue Charaktere kennen, die auch im Verlauf der Handlung immer wieder eine Rolle spielen und mit denen sich auch die neue Schattenjäger-Serie von Cassandra Clare, deren Auftaktband im Mai erscheint, beschäftigen wird. Anfangs fand ich das noch recht interessant, aber mit der Zeit wurde es schon etwas viel, vor allem die verschiedenen Gegebenheiten der vielen Geschwister. Das hätte ich persönlich nun nicht ganz so ausführlich gebraucht.

Aber auch zu ihrer anderen Reihe, „Chroniken der Schattenjäger“, werden viele Verbindungen aufgetan und extrem viele Anspielungen gemacht. Ich habe bisher erst den ersten Teil „Clockwork Angels“ gelesen und konnte somit nicht mit allen Hinweisen etwas anfangen, aber auf jeden Fall habe ich nun ziemlich Lust bekommen, die Reihe weiterzulesen um die Zusammenhänge zu verstehen, weshalb Frau Clare ihr Ziel bei mir voll erreicht hat.

Das andere Ziel, die „Chroniken der Schattenjäger-Reihe“ nun endlich zu einem Ende zu bringen ist ihr auch gelungen. Dabei ist dieses Ende zwar recht zufriedenstellend, aber so fulminant und gigantisch wie erwartet und versprochen finde ich es nicht.

Die Geschichte wird dieses Mal aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen und Perspektiven erzählt, sodass man einen guten Gesamtüberblick über alles hat. Dadurch entwickeln sich auch viele der Figuren und auch ihre Beziehungen untereinander nochmals interessant weiter.

Der Spannungslevel ist zu Beginn ziemlich hoch, flacht im Mittelteil aber deutlich ab. Dort wird vieles extrem ausführlich beschrieben und da hätte man locker einiges weglassen können. Der finale Kampf ist dann wieder ziemlich spannend und die letzten 100 Seiten sind dann nochmal ein Extra um sich den Beziehungen verschiedenster Art zu widmen.

Es gibt ein paar recht nette Wendungen und Überraschungen, aber gleichzeitig ist vieles auch ziemlich vorhersehbar. Das gewisse Etwas hat mir irgendwie gefehlt. Und für so eine gewaltige Schlacht erscheint es auch irgendwie unwahrscheinlich, dass die Opfer unter den Protagonisten so klein ausfielen und sogar dafür wurde ja am Schluss noch eine Lösung gefunden. Zwar sehr leser- und protagonistenfreundlich, aber trotzdem etwas zu viel des Guten.

Was die Geschichte neben den liebgewonnen Charakteren natürlich trotzdem extrem lesenswert und fesselnd macht, ist der tolle Schreibstil der Autorin. Ausdrucksstark, mitreißend und einfach schnell lesbar.

Fazit:
Ein solides und recht unterhaltsames Ende, das aber für meinen Geschmack ein paar Seiten zu viel hat und dadurch etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt. Vor allem im Mittelteil lässt die Spannung deutlich nach und die vielen Anspielungen auf die anderen Reihen der Autorin sind zwar ganz nett, wenn man die anderen Bücher kennt, aber wenn nicht, möchte und muss man sie auch unbedingt lesen, damit keine Fragen offen bleiben. Der Schreibstil ist wie immer richtig toll und die Charaktere finden auch ein (fast zu) gutes Ende. Ich vergebe gute 3,5 Sterne und natürlich eine Leseempfehlung um die Reihe zu beenden.