Rezension

Guter Thriller mit wichtigen Themen

Niemand wird sie finden - Caleb Roehrig

Niemand wird sie finden
von Caleb Roehrig

Bewertet mit 4 Sternen

Schreibstil
Der Schreibstil war wirklich ziemlich leicht für einen Thriller.
Es ließ sich flüssig und schnell lesen und man hat schon irgendwie gemerkt, dass es eher ein Thriller für junge Thrillerfans ist, durch die Art, wie Gespräche oder ähnliches aufgebaut waren. 
Sehr guter Schreibstil, der einen schnellen Lesefluss ermöglicht.
Charaktere
Der erste, der im Mittelpunkt steht ist Flynn - ein wirklich netter Junge, der sich ernsthaft Sorgen um seine verschwundene Freundin macht. Nebenbei hat er noch ein paar andere Probleme und muss lernen zu akzeptieren, dass er der ist, der er ist. 
Ein wirklich sympathischer Charakter, mit dem sich vermutlich vor allem jüngere Leser identifizieren können.
January ist das verschwundene Mädchen und im Verlauf des Buches, erfährt man immer mehr von ihr, was sie immer unsympathischer wirken lassen. 
Auch wenn so in der Opferrolle gesehen wird, fällt es doch oft schwer, sie bloß als Opfer zu sehen.
Fazit
Ein guter Thriller, mit einem etwas enttäuschenden Ende.
Das Buch ist eigentlich wirklich gut und gerade durch den leichten Schreibstil, macht das Lesen Spaß.
Zwischendurch wird es etwas langatmig, da es da eher an eine Teenie-Romanzen-Tragödie erinnert, als an einen Thriller.
Besonders Flynns sexuelle Neigung und sein Liebesleben werden ziemlich stark beleuchtet und lenkt oft von der eigentlichen Handlung - dem Verschwinden Januarys - ab.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie 15-jährige Menschen zu kleinen Hobbyermittlern werden und ganz alleine einen so komplizierten Fall lösen können. Manches wirkt einfach etwas unrealistisch und vermittelt meines Erachtens nach eine falsche Herangehensweise mit solchen Tragödien.
Das Ende fand ich dann etwas enttäuschend. Es war nicht unbedingt wirklich überraschend und nicht richtig zufriedenstellend. Es hat zwar zur der Geschichte gepasst und zu den Eindrücken, die von January vermittelt wurden, aber doch zu offen.
Für Jugendliche auf jeden Fall ein gelungener Thriller, der sich nicht rein auf menschliche Verbrechen beschränkt, sondern auch Themen wie Homosexualität oder Kritik an politischen Strategien nicht scheut.