Rezension

Hat einige Längen und reicht nicht an "Die Falle" heran

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Bewertet mit 4 Sternen

Vor sieben Jahren ist der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all den Jahren verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Aber der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht ihr Ehemann. Er ist ein Fremder.

Nach dem Debütroman „Die Falle“ war ich schon sehr gespannt auf den zweiten Thriller von Melanie Raabe.  

In dem gewohnt prägnanten Schreibstil  mit relativ kurzen Kapiteln nimmt uns die Autorin mit in die Welt von Sarah und Philipp. Erzählt wird in der Ich-Form, meist aus Sicht von Sarah und seltener aus der Sicht des Fremden.

Sehr anschaulich werden die Emotionen der beiden Protagonisten dargestellt. Sarahs Zerrissenheit konnte ich gut nachvollziehen. Als Leser war ich ebenfalls zwiegespalten. Wem konnte man glauben? Wahrheit oder Lüge? Mehrmals war ich auf dem Holzweg mit meinen Vermutungen und die Geschichte nahm einen ganz anderen Verlauf.

Leider gab es im Verlauf auch einige Durststrecken in denen wenig bis gar nichts passierte.

Auch wenn der zweite Roman von Melanie Raabe meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, so hat  er mich doch ganz gut unterhalten und bekommt von mir 4 Sterne.