Rezension

Zu konstruiert

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Und wieder einmal bin ich auf die Marketing-Maschinerie hereingefallen! ‚Die Falle‘, der erste Thriller von Melanie Raabe wurde gefeiert und von vielen Lesern hoch gelobt. Die Filmrechte sind verkauft. Ich habe diesen Thriller nicht gelesen und nun kommt der zweite Thriller auf den Markt: „Die Wahrheit“.
In „Die Wahrheit“ geht es um eine Frau, deren Mann nach einer Geschäftsreise nicht nach Hamburg zurückkehrt und sie nach 7 Jahren versucht damit abzuschließen. Dann wird er doch plötzlich gefunden und als sie ihn am Flughafen empfängt ist der Mann der dort steht ein Fremder. Mehr möchte ich zum Inhalt an dieser Stelle nicht verraten sonst spoiler ich.
Hier steckt eine gute Idee drin, aber leider einfach 100 Seiten zu lang und zu konstruiert. Ich finde, dass der Leser merkt, dass dieser Thriller vorher durchdekliniert wurde und ein Gerüst entstanden ist was dann mit Prosa zum Leben erweckt ist. Viele Seiten wiederholen die Annahmen, kauen Geschriebenes nochmals und nochmals wieder und Cliffhanger werden häufig nur durch Wissenslücken beim Leser hervorgerufen.
Ich habe viele Seiten nur überflogen und trotzdem die Geschichte als solches erfasst. Der Mehrwert den ganzen Text zu lesen ergab sich weder aus dem Aspekt des guten Schreibstils noch aus Spannungsgründen.
Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen.