Rezension

Heim und Herd sind Goldes wert

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
von C. Pam Zhang

Bewertet mit 3 Sternen

Beklemmend, bedrückend und trotzdem fesselnd. Keine leichte Kost.

Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin schafft es dabei unglaublich gut, eine passende Atmosphäre mit ihren bildgewaltigen Worten aufzubauen. Meist ist diese Atmosphäre düster und beklemmend. Auch in den schöneren Rückblenden schwebt das Damoklesschwert über ihren Köpfen, da man nur allzu gut weiß, dass das Glück der Familie bald durch ihre Hände rinnt. Daher ist es keinesfalls eine leichte Lesekost.

In dem Buch gibt es gefühlt so viele Themen wie Seiten. (Kinder-)Armut, Krankheit, Tod, Rassismus, Missbrauch, Gewalt, Mord, Ausbeute von Mensch und Land, Zuhause/Heimat und noch so viele mehr. Ob weniger Themen das Buch besser oder zumindest gefälliger gemacht hätten? Schwer zu sagen, aber ich denke, dies war eine sehr bewusste Entscheidung der Autorin. Ich denke auch, dass diese Themen für Einwanderer zu dieser Zeit auch durchaus zutreffend waren, denn viele sind es heute leider auch noch.

Die Reise der beiden Figuren hat mich einerseits gefesselt, auf der anderen Seite hat sie auch mein Herz (vor allem als Mutter) bluten lassen. Doch auch wenn ich es durchaus zu schätzen weiß, wenn ein Buch Emotionen in mir auslöst, war es hier oftmals kein Genuss. Woran das lag, ist schwer zu sagen. Da kam zu viel zusammen, um ein paar Punkte hervorzuheben.

Die Geschichte wurde sehr bildhaft erzählt, was mir gut gefallen hat. Die Autorin hat an vielen Stellen Mandarin einfließen lassen. Im Interview am Ende wird klar, warum sie diese Worte verwendet hat und das ist sehr authentisch. Nur finde ich schade, dass sie nicht auch noch in einem Glossar am Ende erklärt werden.