Rezension

Hörspiel-Adaption – Thriller der unerwarteten Art

Imperator -

Imperator
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch passt für mich in keine Schublade.

Bisher hatte ich eher die Fantasy-Titel von Kai Meyer gelesen. Natürlich wusste ich, dass er auch Horror und Thriller schreibt. Aber bisher hat sich einfach noch kein Berührungspunkt ergeben. Mit Imperator habe ich die Gelegenheit also beim Schopf gepackt.
Und ich wurde direkt überrascht!

Direkt vorweg der Hinweis: Imperator ist Teil 1 von 3. Und erwartet hier also kein in sich abgeschlossenes Buch. Kai Meyer hat das Konzept ursprünglich für eine Hörspielreihe entwickelt und nun gemeinsam mit Lisanne Surborg das Ganze in einen Roman umgesetzt.

Das Buch beginnt mit zwei getrennten Handlungssträngen, die erstmal nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Einerseits begleiten wir Anna, die nach Rom reist um den Mord an ihrer Mutter zu untersuchen. Sie taucht ein in die Welt der Paparazzi und damit auch des Glamour des Dolce Vita. Gefühlt erleben wir hier einen Kriminal- oder Psychothriller. 
Auf der anderen Seite steht Gennaro Palladino im Fokus. Auch hier scheint alles zunächst auf irgendwas in Richtung Krimi und Psychothriller hinzudeuten. Aber dann kommt alles anders…

Ich konnte den beiden Protagonisten recht gut folgen. Insgesamt fand ich Gennaro Palladino etwas blasser als Anna. Außerdem gibt es eine ganze Menge Nebenfiguren, die man erstmal sortiert bekommen muss. Da hilft es nicht wirklich, dass die Handlung selbst auch ziemlich geheimnisvoll und verzwickt ist. Das Buch ist also durchaus einer Herausforderung für den Leser. Die Schauplätze sind detailreich und atmosphärisch beschrieben. Sie treten aber ziemlich hinter der Handlung zurück. Ob das ganze in Rom angesiedelt sein muss? Ich bin nicht sicher….

Da ich so mit dem Aufdröseln der Handlung beschäftigt war, ist mir der Schreibstil garnicht besonders im Gedächtnis geblieben. Ich bin flüssig und recht schnell durch das Buch gekommen. Komplizierte Formulierungen oder auch Bandwurmsätze hat es also eher nicht gegeben. Im Vergleich zu den Bücher von Kai Meyer, die ich bisher gelesen habe, ist mir auch nicht aufgefallen, dass es auf Grund der Ko-Autorin anders klingt.

Fazit:
Dieses Buch hat mir wirklich gefesselt und beschäftigt. Die Handlung ist nicht ganz leicht zu verfolgen und lässt auch noch sehr viel offen. Man muss sich wohl einfach darauf einlassen. Oder vielleicht das Hörspiel hören, wenn die Leseprobe nicht überzeugen kann?
Ich fand es spannend und wirklich interessant. Und ich freue mich schon auf die nächsten Bände, denn ich will unbedingt wissen, wohin dies alles führt.