Rezension

Ich habe mir mehr erhofft

Scheintod - Louise Boije af Gennäs

Scheintod
von Louise Boije af Gennäs

Bewertet mit 3 Sternen

Saras Leben geht nach den nervenaufreibenden Erlebnissen des ersten Teils weiter. Sie wechselt die Arbeit und die Wohnung, findet einen neuen Freund. Doch weiterhin zweifelt sie an ihrem Verstand, weiterhin geschehen immer wieder mysteriöse Dinge in ihrem Umfeld.

Louise Boije af Gennäs beginnt ihren zweiten Teil der Widerstandstrilogie „Scheintod“ wieder mit einer ausführlichen Einführung von Sara in ihrem neuen Umfeld. Wir erfahren sehr viele Details über ihre neue Arbeit, ihre neue Wohnung, eine exzentrische Nachbarin. Ich hätte mir hier mehr Tempo gewünscht. Es war wie eine Wiederholung des ersten Teils „Blutblume“. Auch, dass Sara nach ihren Erfahrungen und ihrem Wissen über eine Verschwörung wieder an ihrem Verstand zweifelt, fand ich nicht glaubwürdig.

Etwa ab der Hälfte des Buches zieht das Tempo dann ungemein an. Es gibt nun Schlag auf Schlag immer mehr bedrohliche Ereignisse. Rund um Sara herum, sterben Menschen und Tiere wie die Fliegen. Gestört hat mich nun die Person Sara. Sie lässt alles mit sich machen, führt sich auf, wie ein Lamm, das zur Opferbank geführt wird. Immer wieder habe ich mich gefragt, wann sie endlich zu kämpfen anfängt, wann sie zurückschlägt.

Gut gefallen haben mir nach wie vor die vielen Artikel und Auszüge, in denen die Skandale der schwedischen Politik dargestellt werden. Leider kenne ich mich mit der schwedischen Geschichte nicht gut aus, sodass mir manche Skandale etwas unverständlich bleiben.

Bislang hat sich mir noch kein Gesamtzusammenhang erschlossen, sodass ich gespannt bin, wie sich die Geschichte in Band 3 auflöst. Ich hoffe, dass meine mittlerweile hohen Erwartungen erfüllt werden.