Rezension

Interessant Idee

Ein Tag, zwei Leben - Jessica Shirvington

Ein Tag, zwei Leben
von Jessica Shirvington

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Die 18-jährige Sabine hat zwei Leben: 24 Stunden lebt sie ihr eines Leben als Punk-Girl und Außenseiterin in Roxbury, dann wechselt sie für 24 Stunden in ihr Leben als Highschoolqueen mit ihrem scheinbar perfektem Freund Dex im angesehenem Wellesley. Unterschiedlicher könnten ihre Leben kaum sein, und als sie nach einem Unfall neue Hoffnung schöpft, nur noch ein Leben leben zu können, muss sie sich entscheiden: Soll sie in Wellesley in ihrer heilen kleinen Welt bleiben oder doch lieber in Roxbury bleiben? Denn dort hat sie gerade den interessanten Ethan kennengelernt…

Meine Meinung:

Mir gefällt das Cover sehr gut und es passt auch zum Inhalt. Das Mädchen auf der linken Seite soll wohl die Sabine in Roxbury, das Mädchen auf der rechten Seite die Sabine in Wellesley darstellen. Beide decken sich gut mit meiner Vorstellung von ihnen beim Lesen. Schon der Titel an sich klingt sehr spannend und ich finde es super, dass er auf dem blauen Cover durch die rote Schrift so hervorgehoben wurde.

Anfangs lernt man Sabine und ihr Leben in Roxbury kennen, obwohl sie eine ziemliche Außenseiterin zu sein scheint und ihre Familie nicht gerade vermögend ist, scheint sie eigentlich sehr glücklich zu sein, was wohl auch besonders an ihrer bezaubernden kleinen Schwester liegt. Diese lernt man zwar nur kurz kennen, aber als Leser schließt man sie mit ihrer goldigen Art sofort ins Herz.  Und auch wenn es komisch klingt: Die Sabine aus Roxbury mochte ich deutlich lieber. Anscheinend habe ich etwas gegen Highschoolqueens, deren Leben genauso perfekt scheinen wie sie selber;) Als Sabine sich nun in Roxbury den Arm bricht, merkt sie dann, dass sich die „Regeln“ beim Wechsel anscheinend geändert haben.

Als Wechsel beschreibt sie selber den Zeitpunkt um Mitternacht, an dem sie in ihr anderes Leben wechselt. Ich war echt gespannt darauf, wie die Autorin dieses Thema der zwei Leben umsetzt, und zu Beginn war ich dann erstmal etwas verwirrt. Sie erklärt das Thema in einem und damit sehr schnell. Hier hätte ich es eigentlich nicht schlecht gefunden, wenn es etwas über das Buch aufgeteilt worden wäre. Dann wäre dadurch auch immer noch mal etwas mehr Spannung im Buch geblieben, denn wenn mal einmal scheinbar alle Regeln kennt, rätselt man als Leser nicht mehr so mit. Nach und nach kommt man jedoch immer besser mit dem Thema klar und es wird besonders durch die Perspektivenwechsel klar. Zu einem Zeitpunkt hatte ich es nämlich so verstanden, dass in ihrem anderen Leben, dem, das sie gerade nicht lebt, die Zeit ganz normal weiterläuft und sie in einer Art Stand-By-Modus ist. Klingt dumm, ich weiß, und wäre auch ziemlich seltsam, aber durch eine etwas unglückliche Formulierung habe ich es etwas missverstanden.

Ein Kapitel handelt von ihrem Leben in Roxbury, das nächste von ihrem Leben in Wellesley. Dort scheint sie scheinbar alles zu haben, aber wie bereits oben genannt, schien mir alles zu perfekt. Auch Sabine selbst schien im Prinzip keine eigene Meinung zu haben und schien immer das zu tun, was sie am „Perfektesten“ darstellt und was andere anderen von ihr erwarten. Ein solches Leben stelle ich mir schrecklich vor, besonders da sie mit einem Jungen zusammen ist, denn sie eigentlich nicht mal liebt. Da konnte ich sie nicht richtig verstehen, vor allem, da ich sie eigentlich als recht bodenständiges und vernünftiges Mädchen eingeschätzt habe. Aber naja, bei dem, was sie durchmacht, kann man sie ja schon etwas verstehen. Und schließlich gerät dieses Leben gehörig aus den Fugen! Zwar war es schon leicht vorhersehbar, aber es hat mich trotzdem absolut gepackt!

Richtig fesselnd wird es dann, als sie auf die blöde Idee kommt, jemandem, und dann auch noch der falschen Person, zu erzählen, dass sie zwei Leben hat. Denn dann fangen ihre Probleme erst richtig an! Dieser Teil hat mir aber wirklich gut gefallen und war toll zu lesen, besonders durch den genau beschreibenden Schreibstil und durch einen klasse Protagonisten, Ethan. Er kümmert und hilft Sabine, die versucht, ihm zu beweisen, dass sie zwei Leben hat, damit er ihr glaubt. Zwischen den beiden entwickelt sich langsam eine schöne Liebesgeschichte, wobei immer ein Schatten über dieser wegen der äußeren Umstände liegt. Zudem hütet der dunkle, attraktive Ethan ein echt großes Geheimnis! Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit dem, was dahinter steckt! Hier konnte mich die Autorin echt überraschen und ich finde das Ende echt gelungen!

Fazit:

Eine tolle Idee, zwar mit ein paar Macken in der Umsetzung, eine echt spannende Handlung und ein super Protagonist. „Ein Tag, zwei Leben“ ist zwar nicht perfekt und besonders die Hauptprotagonistin Sabine hat mich öfters zum Stirnrunzeln gebracht, aber insgesamt konnte mich Jessica Shirvington schon sehr überzeugen! Insbesondere das Ende finde ich absolut gelungen! So gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Punkten.