Rezension

Jung, frisch, knackig

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
von Thomas Klupp

Bewertet mit 3.5 Sternen

Schüleralltag: Von guten Freunden, schlechten Noten und verlogenen Eltern

Klupps Roman erzählt aus der Perspektive von Benedikt Jäger in Tagebuchformat aus dessen Leben. Benedikt lebt in einer Kleinstadt als Sohn wohlhabender Eltern, spielt erfolgreich Tennis, feiert so heimlich wie wild mit seinen Freunden – und fälscht im großen Stil seine Noten. Der Vater ist kaum anwesend, der Mutter geht es vorwiegend um den äußeren Schein; solange Benedikt nach außen zu funktionieren scheint, ist alles gut und wird auch gar nicht weiter nachgefragt.

Die Sprache ist an den Jugendslang angepasst und trifft diesen auch ganz gut. Das kommt nicht bemüht rüber, sondern sehr frisch und dynamisch. Das Buch liest sich fix weg, ist oft sehr lustig und erinnerte mich daran, wie man sich als Teenager so fühlt. Der Protagonist war mir – wider Erwarten – sehr sympathisch. Was fehlt, ist eine Entwicklung des Protagonisten oder ein richtiger Plot, der sich durch das Buch durchzieht. Andererseits: so ist das Leben eben, es gibt keine Moral und kein befriedigendes Ende, alles geht einfach immer irgendwie weiter. Für mich ein Buch über Freundschaft und die Absurditäten und Verlogenheiten des gesellschaftlichen Lebens, glaubhaft und humorvoll aus der Perspektive eines Jugendlichen geschildert.