Rezension

Kein Harry Potter, aber auch kein Krimi

Ein plötzlicher Todesfall - Joanne K. Rowling

Ein plötzlicher Todesfall
von J. K. Rowling

Inhalt:
Als Barry Fairbrother plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Und dass Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat.
Wer wird als Sieger aus der Wahl hervorgehen – einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt?

Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass ich wirklich etwas total anderes erwartet habe. Rowling zeigt sich hier mal von einer ganz anderen Seite. Ihr Schreibstil ist toll, aber ganz anders als in Harry Potter (naja... es handelt sich hier halt auch nicht um einen Fantasy- oder Jugendroman). Man darf hier aber auch keinen Krimi erwarten, sondern vielmehr geht es darum, was der Tod eines Menschen in einem kleinen Dorf auslösen kann.

Wir treffen hier auf viele unterschiedliche Menschen, die unterschiedliche Gedanken und Einstellungen haben, die vorallem alle verschiedene Geheimnisse haben und alle irgendwie miteinander verbunden sind. Es handelt sich hier um das typische Dorfleben.

Es werden Themen wie Politik, Mobbing, Sex, Drogen, Gewalt usw. aufgegriffen und wirklich gut rübergebracht. Jeder Charakter ist seeeeehr tiefsinnig und sehr vielschichtig beschrieben. Das ist total toll, weil man sich in jeden Charakter hinein versetzen kann und nach und nach erfährt, was Barrys Tod für Auswirkungen für diesen Charakter hat.

Toll finde ich, dass wir hier einerseits erwachsene Menschen haben, die sich gegenseitig hintergehen, zu feige sind ihren Mund aufzumachen oder Geheimnisse verbergen. Aber wir haben auch junge Menschen dabei, die noch in das Leben hineinwachsen müssen und ihre Erfahrungen mit dem Leben machen und ihre Konsequenzen daraus ziehen und vorallem mit den Geheimnissen der Erwachsenen umgehen müssen.

Das Buch zeigt wirklich die vielen Ebenen eines Menschen - die Guten und die Schlechten. Es ist interessant zu lesen, wie sich die Menschen in ihrem Dorf entwickeln und wie die einzelnen Ereignisse zusammenhängen. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, auch wenn es zwischenzeitlich etwas langatmig erscheint.

Fazit: Man darf hier keinen Harry Potter und keinen Krimi erwarten, aber wer einfach mal eine wirklich echte Geschichte in einem kleinen Dorf mit vielen verschiedenen Menschen, Geheimnissen und Intrigen lesen möchte, ist hier richtig: 5 Sterne!