Rezension

Konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen

Dein perfektes Jahr
von Charlotte Lucas

Rezension zu Dein perfektes Jahr von Charlotte Lucas

 

Titel: Dein perfektes Jahr

Autor: Charlotte Lucas

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Liebesroman

Preis: 16,00 €

Erscheinungsdatum: 09.09.2016

Isbn: 978-3431039610

 

Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise durch das Portal „Blogg dein Buch“ zur Verfügung gestellt.

 

Inhalt:

 

Was ist der Sinn deines Lebens? Falls Jonathan Grief jemals die Antwort auf diese Frage wusste, hat er sie schon lange vergessen. Was ist der Sinn deines Lebens? Für Hannah Marx ist die Sache klar. Das Gute sehen. Die Zeit voll auskosten. Das Hier und Jetzt genießen. Und vielleicht auch so spontane Dinge tun, wie barfuß über eine Blumenwiese zu laufen. Doch manchmal stellt das Schicksal alles infrage, woran du glaubst

 

Meinung:

 

Es ist mir diesmal nicht sehr leicht gefallen, eine Rezension zu verfassen. Zum einen, weil mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hat. Der weitere Punkt ist, auf die Geschichte einzugehen, ohne mit der goßen Spoiler-Keule schwingen zu müssen. Aufgrund der großen Werbetrommel, die für „Dein perfektes Jahr“ gerührt wurde und der vielen positiven Bewertungen, bin mit sehr hohen Erwartungen an die Lektüre heran gegangen.

 

Die Geschichte dreht sich, wie bereits der Klappentext verrät, um die junge Erzieherin Hannah und den pedantischen Verleger Jonathan. Mit der Einführung der Charaktere hat sich die Autorin Zeit gelassen, so dass ich ein gutes Gefühl für die beiden bekommen konnte. Lucas hat zwei Hauptcharaktere geschaffen, die auf ihre jeweilige schrullige Art liebenswert erscheinen und in die man sich gut hineinversetzen kann. Jedes Kapitel wird hierbei über einen der beiden aus der 3. Person wiedergegeben. Hannah hat sich gerade erst mit ihrer besten Freundin Lisa den Traum von einer eigenen Kindertagesstätte erfüllt und führt eine ausgefüllte Beziehung mit ihrem Freund Simon. Jonathan hingegen hängt in seinem Trott fest. Vor Jahren von seiner Frau verlassen, im Verlag des Vaters eher eine repräsentative Rolle einnehmend, hat er nicht viel, mit dem er seinen Alltag füllen kann. So schreibt er gerne E-Mails an die Lokalpresse, um diese auf ihre Fehler in ihren Artikeln hinzuweisen.  Zwei Menschen, wie sich nicht unterschiedlicher sein können. Die Geschichte der beiden verläuft zunächst in zwei verschiedenen Zeitachsen. Jonathans beginnt an Neujahr, Hannahs einige Wochen zuvor. Und so ist bis zu einem bestimmten Wendepunkt in Hannahs Leben zunächst nicht klar, was die beiden verbindet oder ob sich jemals ihre Wege kreuzen werden.

 

Bis zu diesem Punkt konnte mich der Roman mitnehmen und von sich überzeugen. Wobei ich besonders den eigensinnigen Jonathan ins Herz schließen konnte. Jedoch kam mir dieses Lesevergnügen ab dem, für Hannah alles verändernden, Schicksalsschlag ein wenig abhanden, da die Geschichte von hier an sehr vorhersehbar wurde. Dies zeichnete sich durch viele kleine Begegnungen und Begebenheiten aus, deren Ausgang mir sofort klar erschien (und dann auch bewahrheitet wurde). Auch konnte mich die Trauer, die Hannah befallen hat, leider überhaupt nicht mitnehmen. Ich kann auch leider nicht erklären, warum dies so war. Es mag vielleicht der Aufbau gewesen sein, wie bis zu diesem Punkt gehandelt wurde. Das Verhalten von Hannah und der betreffenden Person war für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar. Und auch die Liebesgeschichte, die sich daraufhin entwickelte lies mich leider relativ kalt. Am liebsten hätte ich weiter über die lustigen Situationen, die sich aufgrund einer sonderbaren Begegnung von Jonathan an Neujahr ergeben haben und sein Leben auf den Kopf gestellt haben, gelesen. Und die ist eigentlich nicht der Sinn hinter einer Liebesgeschichte, oder? Auch die Zusammenführung der beiden Erzählungen wirkte für mich zu konstruiert, nimmt sie doch einen relativ kurzen Teil des Gesamten ein. Aber dies ist, wie ich immer gerne wiederhole, mein persönliches Empfinden. Der Roman hat viele Fans gefunden und dies wird auch seine Berechtigung haben. Für mich war es eine nette Lektüre, die mich aber emotional nicht mitreissen konnte. Mich würde an dieser Stelle gerne eure Meinung interessieren. Wie hat euch das Buch gefallen?

 

Gut zu wissen:

 

Hinter dem Pseudonym Charlotte Lucas verbirgt sich niemand geringeres als die Autorin Wiebke Lorenz, die unter eigenem Namen Romane wie „Allerliebste Schwester“ oder „Bald ruhest du auch“ veröffentlich hat. Zusammen mit ihrer Schwester Frauke Scheunemann hat sie unter dem Namen „Anne Hertz“ bereits viele weitere Bücher herausgebracht. 

 

Fazit:

 

Eine Bewertung in Sterne zu geben ist generell nicht mein Fall. Ich denke, dass der persönlich geschriebene Text für sich allein stehen kann. Da ich die Rezension jedoch bei „Blogg dein Buch“ einreichen muss, dürfen leider die obligatorischen Sterne nicht fehlen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ich die Charakterzeichnung sehr mochte und besonders die Entwicklung, die Jonathan in diesem Jahr durchlaufen hat. Er war für mich das Highlight des Romans und eine Geschichte die allein ihm gewidmet gewesen wäre, hätte mich wahrscheinlich mehr überzeugen können. Die Grundidee war sehr gut gewählt und bis zu einem gewissen Zeitpunkt toll umgesetzt. Der Schreibstil hat lockerreicht durch die Geschichte geführt. Allerdings konnte mich der weitere Werdegang des Romans nicht mitnehmen. Weder die Trauer, noch der - relativ spät auftauchende - romantische Teil konnten nicht überzeugen. Daher bekommt „Dein perfektes Jahr“ von mir auch leider nur 3,5 Sterne.