Rezension

Krimi in Islands Dunkelheit

30 Tage Dunkelheit -

30 Tage Dunkelheit
von Jenny Lund Madsen

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Hannah ist eine dänische Schriftstellerin, die die Poesie der Literatur liebt, doch die Klischees von erfolgreichen Krimiautoren verachtet und noch einige weitere Probleme mit der Welt verbirgt.
Trotz ihres Renommes lebt sie nach wie vor von einem staatlichen Kunstfonds.
Auch deshalb lässt sie sich von ihrem Lektor zu einer ihr gefühlt langweiligen Buchmesse verleiten, wo sich auch kaum jemand für sie interessiert.
Als ihr persönlicher Konkurrent Jørn Jensen jedoch von seinen Fans auf der Bühne gefeiert wird, platzen ihr doch die Sicherungen und sie behauptet jeder könne in 30 Tagen einen genauso erfolgreichen Krimi schreiben und muss dies nun auch beweisen.

In der Abgeschiedenheit eines Dorfes in Island, soll sie nun die Inspiration finden und einen Krimi in 30 Tagen auf die Beine stellen, doch ihr fällt es schwer, was nicht nur am Alkohol oder ihrer Schreibblockade liegt, sondern dass es auch ihr erster Kriminalroman sein soll.

Doch was ist eine bessere Inspiration für ein fiktives Buch, als die Wirklichkeit und so kommt es tatsächlich zu einen ungelösten Todesfall im dem kleinen Dorf.
Hannah versucht sich auch als Helferin, des einziges Polizisten, doch findet sie schnell bei ihren Recherchen heraus, dass sie sich recht plumb anstellt und jeder im Dorf seine eigenen düsteren Geheimnisse hat.
So muss sie feststellen, dass die Realität sich mehr und mehr selbst schreibt.

Meinung:

Man findet sich ziemlich schnell in die Geschichte hinein und empfindet manchmal empathie, aber auch Scham für Hannahs Verhalten.
Die Idee einen Krimi in 30 Tagen in der Einöde Islands als Challenge schreiben zu müssen, obwohl sie von diesen Genre keine Ahnung hat, ist mutig oder doch töricht, bringt dem Leser aber von Anfang an viel Spannung.
Die Autorin Jenny Lund Madsen lässt die Leser dieses Romans nicht nur die typischen Klischees an ihrer Hauptfigur Hannah selbst spüren, sondern bringt nach einem spannenden Kapitel gleich weitere Überraschungen, die unsere Spannung wie die brausenden Wellen des Meeres mitfiebern lassen.

Allein das Cover lässt die Fantasie in ungeahnte Tiefen abschweifen.
Was kann in 30 Tagen in der Dunkelheit der isländischen Einöde so alles passieren. Obwohl die Farbgebung mit den Polarlichtern etwas faszinierendes hat, ist es doch im völligen Kontrast mit der Vorstellung 30 Tage in der Dunkelheit zu sein.

Die Autorin bringt viele unschiedliche und interessante Charaktere mit viel Herzblut und Humor in die Geschichte. Ihre Hauptfigur Hannah, kann man so wunderbar analysieren und doch fühlt man immer mehr mit ihr, da sie im Buch eine starke Entwicklung durchläuft.

Fazit:

Von dem Versprechen des Covers und des Titels zu einem spannendem Kriminalroman lässt sich die Autorin Jenny Lund Madsen nicht abhalten uns einen lehrreichen Roman in der Dunkelheit Islands zu präsentieren, welcher von Humor und Spannung perfekt ausbalanciert ist und der auch dem Leser beweist, dass die Realität die besten Geschichten von selbst schreiben kann.

Nun bleibt den faszinierten Leser nur noch selbst herauszufinden, ob die Schiftstellerin Hannah denTodesfall im Dorf aufklären kann und ihren Kriminalroman noch rechtzeitig fertig bekommt.