Rezension

Origineller Krimiplot mit leider etwas anstrengender Protagonistin

30 Tage Dunkelheit -

30 Tage Dunkelheit
von Jenny Lund Madsen

Bewertet mit 3 Sternen

Da Jenny Lund Madsens Buch als bester dänischer Krimi ausgezeichnet wurde, waren meine Erwartungen entsprechend hoch! Im Mittelpunkt steht eine mäßig erfolgreiche Schriftstellerin, die eigentlich auf anspruchsvolle Literatur festgelegt ist. Als sie sich auf einer Buchmesse mit einem Bestsellerautor auf eine Wette einlässt, muss sie innerhalb von einem Monat einen Krimi verfassen. Zu diesem Zweck schickt sie ihr Lektor in ein abgelegenes isländisches Dörfchen, wo sie bei Bekannten von ihm unterkommt, und sich dort in der düsteren Abgeschiedenheit inspirieren lassen soll. Dies gelingt hervorragend, zumal kurz nach Hannas Ankunft tatsächlich ein Motd passiert, und die Schriftstellerin in die Ermittlungen involviert wird. Der Plot ist wirklich originell und hat mir gut gefallen, auch die Idee, eine dänische Autorin nach Island zu schicken und das Setting dort zu entwickeln fand ich gelungen. Nicht überzeugt hat mich leider die stellenweise und im Laufe der Geschichte immer unsympathischer werdende Hanna, die mich mit ihrem Egoismus einfach nur noch genervt hat. Auch wirkte die Handlung trotz originellem Plot teilweise etwas konstruiert. Dass man Hanna sofort nach ihrer Ankunft in einem kleinen Dorf als Fremde derart akzeptiert hat, konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Zusätzlich anstrengend fand ich die Angewohnheit der Protagonistin, permanent Kraftausdrücke zu gebrauchen, das Wort Sch....kommt einfach inflationär häufig vor, so etwas ist wirklich unnötig und schadet dem ansonsten sehr angenehmen Schreibstil von Jenny Lund Madsen. In meinen Augen hatte dieser Krimi mehr Potential, das nicht vollständig genutzt wurde.